Gibt es eine Antwort, auf die Frage nach Erkenntnis, Tod und Geschlechtlichkeit?

Hat Eva wirklich Adam verführt?

Bei den Zeugen Jehovas ist die Frau ein Mensch zweiten Grades. Sie haben zwar verstanden, das aufgrund der Unvolkommenheit der Mann über die Frau herrscht, doch sie erklären nicht den waren Tatbestand, nämlich das in Gottes Augen Mann und Frau den gleichen Wert haben.

In 1. Mose 2:18 lesen wir: "Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine GEHILFEN machen, die ihm entspricht! (Genfer Bibel)

"GEHILFEN" gemäss Fußnote in der Genfer Bibel - Der Mann wurde zuerst gebildet und bekam sozial den Vorrang; die Frau wurde im später als Gehilfen gegeben.

1. Kor. 11: 11,12: "Doch ist im Herrn weder der Mann ohne die Frau, noch die Frau ohne den Mann. Denn gleichwie die Frau vom Mann kommt, so auch der Mann durch die Frau; aber das alles von Gott." (Genfer Bibel)

Fußnote - Besonders im Blick auf unsere Gemeinschaft "im Herrn sind Männer und Frauen gegenseitig voneinander abhängig, denn wir sind alle eins in ihm (Gal.3:29). Oder 1. Tim. 3: 8-13 wo die Voraussetzungen für Diakone erwähnt wird, heißt es in Vers 11: "Ebenso sollen die Frauen ehrbar sein, nicht verleumderisch, sondern nüchtern und in allem zuverlässig." (Jerusalemer Bibel) dazu die Fußnote - die Frauen - Wahrscheinlich Frauen, die die Aufgaben von Diakonissen, vgl. Römer 16:1, ausübten, und nicht die Ehefrauen der Diakone. Oder in der Wuppertalerbibel die Fußnote zu diesem Text lautet: Handelte es sich in diesem Vers um die Ehefrau der Diakone oder um Diakonissen? Mehrere Gründe sprechen dafür, hier ein Wort an die Diakonissen zu sehen:

1. Vers 11 steht für sich. Vers 12 schließt an Vers 10 an.
2. Über die Frauen der Vorsteher vernehmen wir nichts; doch wäre ein Hinweis auf sie mindestens so wichtig wie auf die Frauen der Diakone.
3. Der Hinweis auf das eigene Haus und die Kinder erfolgt nicht in Vers 11 (hier hätte die Erwähnung der eigenen Frauen einen Sinn), sondern erst in Vers 12.
4. Das Wort "ebenso" in Vers 11 gibt wie in Vers 8 einen Einschnitt an.
5. Die Aussagen über die Frauen sind zum Teil wörtliche (würdig) und zum Teil inhaltliche (nicht doppelzüngig = nicht verleumderisch) Wiederholungen; das Geheimnis des Glaubens...bewahren = Treue in allen Dingen. Dieses Gleichnis hat eher Sinn, wenn sie nicht auf die Frauen, wohl aber auf den gleichen Dienst hinweist, den eine Frau ausübt; die Diakonisse. Das weibliche Wort für Diakon (Diakonisse) ist im NT unbekannt, darum musste man, um Verwechslungen auszuschließen, hier den weiblichen Diakon mit "die Frauen" umschreiben.

Fazit, Frauen, also Schwestern werden in der Versammlung der ZJ nicht so geschätzt wie es Jesus lehrte. So wird auch Eva bei Zeugen Jehovas nicht richtig dargestellt.

1. Mose 3: 1-7: 1"Die Schlange aber war listiger als alle Tiere des Feldes, die Schlange die Gott Jahwe gemacht hatte, und sie sprach zu Frau: "Ist es wirklich so, dass Gott gesagt hat: 'Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr essen? '" 2 Die Frau antwortete der Schlange: "Von den Früchten der Bäume des Gartens dürfen wir essen; 3 aber von den Früchten des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: 'Ihr sollt nicht davon essen, rührt sie nicht an, damit ihr nicht sterben!'" 4 Da sprach die Schlange zur Frau: "Ihr werdet gewiss nicht sterben; 5 denn Gott weiß wohl, dass, sobald ihr von ihm essen werdet, eure Augen aufgehen werden und ihr sein werdet wie Gott. Ihr wisst dann, was gut und böse ist.'" 6 Da sah die Frau, dass vom Baum gut zu essen wäre, dass er lieblich anzusehen sei und dass der Baum begehrenswert sei, um klug zu werden. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab auch ihrem Mann neben ihr, und er aß. 7 Da wurden die Augen beider aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Da nähten sie Laufwerk vom Feigenbaum zusammen und machten sich Schürze." (Wuppertaler Bibel)
Angeregt durch die neutestamentliche Erklärung der Geschichte vom Fall des Menschen, fanden Jahrhunderte hindurch Ausleger und Prediger in 1. Mose 3 letzte Antworten über Leben und Tod, Sünde und Gnade. Heute gilt es als "wissenschaftlich" und "modern", den Text zu "entleeren" und in ihm nur historisch gemeinte Herkunftserklärungen zu finden, die begründen sollen, weshalb die Schlange auf dem Bauch kriecht, warum zwischen ihr und dem Menschen Feindschaft herrscht, warum die Frau mit Schmerzen durch Schwangerschaft und Geburt muss, warum der Acker Dornen und Disteln trägt, der Mann hart arbeiten muss und die Menschen Kleider tragen. Diese sogenannten modernen Ausleger überlassen es Autoren wie Karl Max, Sigmund Freud und Martin Heidegger, über die grundlegenden Möglichkeiten menschlichen Daseins zu reden. In Wirklichkeit aber finden sich befriedigende Antworten auf die großen Fragen der Menschheit, auf die Fragen nach Erkenntnis, Tod, Geschlechtlichkeit und Geburt, auf die Fragen nach Schmerz, Arbeit, Hunger, Kleidung und Sorgen und Sein zum Tod, nicht bei den genannten Autoren oder ihren Schülern, sondern in dem biblischen Bericht, der mit einer frommen Frage beginnt.

Vers 1: Die Schlange aber war listiger als alle Tiere des Feldes, die Jahwe Gott gemacht hatte, und sie sprachen zur Frau: "Ist es wirklich so, dass Gott gesagt hat: 'Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen?'"

Die Deutung der Schlange in der Geschichte der Auslegung sind vielfältig und widersprüchlich. Die einen sehen in ihr eine Verwirklichung Satans, andere eine reine Symbolgestalt, wieder andere ein mythologisches Wesen, ein Lebens- und Todestier, oder ein magisches Lebens- und Weisheitstier und einige ein bloßes Geschöpf wie alle anderen Tiere. Im Text selbst trägt die Schlange nicht den Namen der "alten Schlange", Rahab oder Leviten, (Jes. 51:9; Ps. 74:14; 89:11) sondern die Gattungsbezeichnung eines von Gott geschaffenen Tieres. Dazu kommt, dass sie ausdrücklich als Gottes Kreatur bezeichnet wird. Gott hat dieses Tier, die Schlange, erschaffen. Man darf deshalb die Schlange nicht von vornherein gleichsetzen mit dem Teufel, dem Teufel Gottes, der das ganze Unheil anrichtete. Wäre allein der Teufel der Handelnde, dann wäre der Mensch von vornherein entlastet, denn er wäre dann nur das arme Opfer eines gegen Gott auftretenden Feindes, der stärker ist als der Mensch.

Deshalb betont der Text: Die Schlange ist eine Kreatur Gottes. Zwei Dinge aber unterscheiden die hier erwähnte Schlange von der übrigen Kreatur: ihre größere Klugheit und die Fähigkeit, sprechen zu können. Es liegt kein Grund vor, anzunehmen, dass alle Tiere im Garten Eden sprachfähige Wesen waren. Das artikulierte Sprechen - Können, also die Sprache im Vollsinn des Wortes, gehört zu den Besonderheiten des Menschen, dem Gott seinen Lebensatem einhauchte. Wenn von einem Tier in der Bibel gesagt wird, das es spricht, steht dahinter eine geheimnisvolle, rätselhafte Ursächlichkeit. Das Sprechen der Eselin Bileams ist zweifellos von Gott selbst veranlasst. (4. Mose 22) Hinter dem Sprechen der Schlange aber kann nicht Gott stehen. Gott versucht seinen Menschen nicht. (Jak. 1: 13,14) So kann der, der die Schlange zum Reden bringt, nur der Böse, nur Satan, der Teufel sein. (Joh. 8: 44) Demnach ist die Schlange beschrieben als Wesen im Zwielicht. (2. Kor. 11: 3,14)

Es werden von ihr zwei sich widersprechende Aussagen gemacht. Sie ist Gottes Geschöpf und Werkzeug des Satan. Diese Zweideutigkeit der Schlange wird auch nicht aufgelöst. Der Ursprung des Bösen, der Ursprung von Schuld und Sünde, bleibt als unerklärliches Geheimnis bestehen. "Nur so ist das zweifache Anliegen zu wahren: die Schuld wirklich ganz dem Menschen zu geben und zugleich die Unbegreiflichkeit, Unerklärbarkeit, Unendschuldbarkeit der Schuld zum Ausdruck zu bringen." Da jede Aussage über das Sein der zwielichtigen und zweideutigen Schlange eine Vereinfachung und Vergröberung darstellt, darf sie nicht im Interesse des Auslegers liegen. Um so mehr gilt es, sich mit dem zu beschäftigen, was die Schlange sagt. Die Schlange beginnt das Gespräch mit einer Erkundigung, der eine Anteilnahme am Geschick des Menschen nicht abzusprechen ist. Zu der Zweideutigkeit des Schlangenwortes gehört der Untertan.

Die Schlangenfrage beginnt mit den beiden hebräischen Worten "`aph ki". Sie sollten Zweifel hervorrufen und können deshalb am ehesten übersetzt werden mit: "Ist es denn wirklich so?" Als wenn einer die Nase rümpft und einem verlacht und verspottet. Dabei fälle auf, dass die Schlange Gott nur "Elohim" nennt: JHWH, der Name Gottes, der seine Funktion als Erlöser und Heilbringer umschreibt, gehört allein in die Beziehung des Menschen zu Gott. Das Ziel, das die Schlange mit ihren Worten verfolgt, ist eindeutig: Sie will das Gebot Gottes in Frage stellen.

Vers 2 - Die Frau antwortete der Schlange: "Von den Früchten der Bäume des Gartens dürfen wir essen; 3 aber von den Früchten des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: 'Ihr sollt nicht davon essen, rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt!'"

Da die Schlange das Gebot Gottes durch eine kleine Umstellung in der Formulierung veränderte, gibt sie der Frau, die sie anspricht, die Gelegenheit zur Rechtsstellung. Die Schlange hatte den Wortbestand des Gottesgebotes beibehalten, aber durch die Umstellung der Verneinung seinen Inhalt verzerrt. Das Gotteswort: "Nicht von allen Bäumen dürft ihr essen" wurde mit List geändert in: "Von allen Bäumen dürft ihr nicht essen". Die Anzahl der Worte blieb dieselbe, aber aus der Umstellung des winzigen Wortes nicht würde aus der Wahrheit eine Lüge. Die Frau korrigierte die Schlange, sie verteidigte Gott und erklärt, alle Früchte seien dem Menschen zur Nahrung freigegeben und nur der Baum in der Mitte des Gartens bleibe ausgespart. Dabei fügt die Frau dem Gebot Gottes die Verschärfung hinzu, dass die Früchte auch nicht angerührt werden dürfen. Letzteres hatte Gott nicht gesagt. Die Frau übertreibt das Gebot Gottes. Sie legt es aus und macht aus dem Gottesgebotes ein Verbot, dass sie festlegt und bindet. Die Tatsache, dass die Frau der Frage der Schlange standhält und sich auf die Seite Gottes stellt, zeigt, dass sie nicht der schwächere Teil der beiden Menschen ist. Sie wird angesprochen, weil sie dem Mann von Gott zur Hilfe gegeben wurde. So antwortete die Frau auch im Namen ihres Mannes, indem sie sagte: "Wir dürfen" und "wir dürfen nicht." Betrachtet man noch einmal die Eingangsfrage der Schlange im Ganzen, so gibt die Schlange vor, das Wort Gottes besser verstanden zu haben. Sie fragt an, ob der Mensch nicht falsch gehört und ob Gott es in Wirklichkeit nicht anders gemeint habe. Die Schlange tut so, als wisse sie mehr von Gott und als ob sie Gottes Sache vertrete. "Es war durchaus eine fromme Frage, die sie stellte. Aber mit der ersten frommen Frage in der Welt ist das Böse auf den Plan getreten." Die frommen Frage dieser Art sind seither in der Welt nicht mehr verstummt: Sollte Gott gesagt haben, du sollst nicht stehlen; du sollst nicht erbrechen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden...? Sollte Gott gesagt haben, dass er die Liebe ist; dass er Sünden vergeben will; dass wir keine Werke brauchen? Sollte Gott gesagt haben, dass wir nicht mehr allein sind und dass einmal alles Leid und Geschrei ein Ende haben werden? Anstoß, Anlass und Anreiz zur Sünde ist die fromme Frage: Sollte Gott gesagt haben? Zwischen der Frau und der Schlange hatte ein "theologisches Gespräch", das erste überhaupt, begonnen. Unter Vorgabe eines tiefen Wissens um die Geheimnisse Gottes stellte die Schlange ihre fromme Frage und veranlasste die Frau, "über" Gott zu reden. Anstatt einfach zu hören und dem Gehörten zu glauben, sollte die Frau Richter über Gottes Wort sein. Die Schlange hatte damit ihr erstes Ziel erreicht. Sie hatte erlangt, dass an die Stelle der Anrufung und Anbetung Gottes durch den Menschen das Gebot Gottes diskutiert wurde. Die gutgemeinte Verteidigung des Gebotes veränderte das Gebot durch die geringe Verschärfung, die die Frau hinzufügte, und ließ aus dem Gebot ein Verbot werden. Die Voraussetzung war geschaffen, um weiter über Gottes Gebot zu diskutieren.

Vers 4 Da sprach die Schlange zur Frau: "Ihr werdet gewiss nicht sterben; 5 denn Gott weiss, dass, sobald ihr von ihm essen werdet, eure Augen aufgehen werden und ihr sein werdet wie Gott. Ihr wisst dann, was gut und böse ist."

In einer kühnen Behauptung macht jetzt die Schlange Gott zum Lügner. Gott, so stellt sie fest, habe gelogen, Gottes Wort sei Lüge. "Das ist die letzte Auflehnung, die möglich ist, dass die Lüge die Wahrheit als Lüge ausgibt. Das ist der Abgrund der Lüge, dass sie lebt, weil sie sich selbst als Wahrheit setzt und die Wahrheit als Lüge verurteilt." Im Fortgang des Gespräches begründet die Schlange die nun offen ausgesprochene Lüge. Gott, so argumentiert sie, habe sein Gebot aus Neid und Missgunst gegeben. Gott will euch etwas vorenthalten. Esst vom Baum, und ihr werdet es erleben: Ihr werdet sein wie Gott! "Gott fürchtet, seinesgleichen neben sich zu haben, darum hat er euch den Baum der Erkenntnis verboten." In ihrer Argumentation stellt die Schlange der Frau nichts Geringeres als die Gottgleichheit in Aussicht. Nun steht Gotteswahrheit gegen Schlangenwahrheit. Gotteswahrheit ist verbunden mit einem Gebot, das den Menschen auf seine Grenze weist und in schützen will. Die Schlangenwahrheit ist verbunden mit einer Verheißung, mit der Verheißung der Grenzenlosigkeit. Die Schlange zeigt dem Menschen, wie er sein Dasein erweitern kann. Sobald er von den verbotenen Früchten isst, wird ihm ein sehen ermöglicht, das es vorher nicht gab. Er wird Gut und Böse erkennen. Die Erkenntnis von Gut und Böse ist keine "Teilerkenntnis", sondern die "das ganze Menschsein umfassende und bestimmende Erkenntnis". Die Schlange setzte die Erkenntnis von Gut und Böse mit dem Versprechen gleich: Ihr werdet sein wie Gott. Damit treibt sie ihre Lüge auf die Spitze. Noch wissen Adam und Eva nicht um die Möglichkeit des Bösen. Sie können das Angebot der Gottgleichheit nur verstehen als eine "neue, tiefere Art ihres Geschöpfseins". Freilich, eines konnten sie sehen, "dass die neue, tiefere Art des Geschöpfseins erkauft werden muss durch die Übertragung des Gesetzes". An dieser Stelle könnten die von der Schlange angesprochene Frau und ihr Mann "neben ihr" erkennen, dass sie aus ihrer Gebundenheit an den Schöpfer herausgerissen werden sollten. Die beiden Menschen standen vor der Wahl zwischen ihrem Schöpfer und einem Götzen, denn nur ein Götze kann sie trennen wollen von ihrem Herrn und Schöpfer. An dieser Stelle hätten Eva und der Mann neben ihr aus der "letzten Tiefe ihrer Geschöpflichkeit und Freiheit für Gott" einstimmen können in einen "Lobpreis der unvergleichlichen und unbegreiflichen Gnade des Schöpfers". Adam und Eva kannten den Unterschied zwischen Gut und Böse noch nicht. Noch gab es für sie nur die Güte Gottes. Ihr Wissen war die Erkenntnis, er, unser Gott, will uns schützen. Und doch war der Zweifel an Gottes Güte ausgesprochen. Wie sagte schon Goethe: "Der Zweifel ist's, der Gutes böse macht".

Vers 6: "Da sah die Frau, dass vom Baum gut zu essen wäre, dass er lieblich anzusehen sei und dass der Baum bemerkenswert sei, um klug zu werden. Und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab auch ihrem Mann neben ihr, und er aß."

Das Gespräch ist zu Ende. Die beiden Menschen reden kein Wort miteinander, auch die Schlange ist verschwunden. Es scheint so, als ob die Frau ganz allein wäre. Bevor sie ihre Entscheidung fällt, steht sie überlegend vor dem Baum. In dieser einsamen Stellung unter dem Baum wird die Frau deshalb gezeigt, um ein für allemal festzuhalten: Wie immer sich die Frau entscheiden wird, sie handelt selbständig. Keiner übt auch nur den geringsten Druck auf sie aus, und sie ist daher auch voll verantwortlich. Im Kampf um die rechte Entscheidung tritt die ganze Skala der menschlichen Gefühle auf den Plan. Dabei wirken die beiden Sinne des Gesichts und des Geschmacks zusammen und rufen das Begehren hervor. Die grob- sinnlichen Gefühle sagen ihr: "die Früchte sind gut zu essen", der feine ästhetische Anreiz kommt zum Ausdruck in der Formulierung: "lieblich anzusehen", und die höchste und durchschlagende Verpackung birgt die Feststellung: "bemerkenswert für das Klugwerden". Mit dieser Schilderung ist für alle Zeiten das Begehren aufgezeigt, dem Gott später in seinem Gebot entgegentritt. (2. Mose 20:17) Im Neuen Testament werden die drei Stufen des Begehrens genannt: "Fleischeslust", "Augenlust" und "hoffärtiges Wesen". (1 Johannes 2:16) Das Begehren wird nicht nur ausgelöst durch den Reiz des Verbotenen, sondern durch das geheimnisvolle Versprechen, "klug zu werden". Der Begriff 'haskijl' bedeutet "verständig, einsichtig machen", aber auch voll "Erfolg und Gelingen haben". Einsicht ist eine Quelle des Lebens. Das, was der Frau als große, geheimnisvolle Verlockung bevorsteht, ist eine aufs höchste gesteigerte Belästigung zur Belästigung des Daseins, eine nicht zu ahnende Daseinsmeisterung, eine Möglichkeit des Aufstrebens, eine Daseinssteigerung, eine Zersprengung der Enge, ein Zu-Erfolg-Kommen in ungeahntem Ausmaß. In dieser Situation entscheidet sich die Frau. Sie überschreitet die von Gott gezogene Grenze, sie betritt die Mitte des Gartens, nun ist sie ohne Grenze, nimmt von der Frucht und isst. Vom Mann heißt es, dass er neben ihr stand. Er hatte alles aufmerksam und schweigend verfolgt, und als ihm die Frau die Hand mit der Frucht entgegenstreckt, da nimmt er und isst. Beim Mann wird kein innerer Kampf geschildert. Er willigt sehr viel schneller als die Frau ein. Nachdem die Entscheidung zur Übertretung des Gebotes einmal gefallen war, war die zweite Übertretung viel leichter, ja schon fast selbstverständlich. Von einer Verführung des Mannes durch die Frau ist kein Wort erzählt. Der Mann macht einfach mit. So ist auch der Mann allein und voll verantwortlich. Eva und Adam entscheiden sich jeder für sich gegen das Gebot Gottes. Sie fallen von Gott ab, ohne dass es für den einen oder anderen eine Entschuldigung gäbe. Jeder trägt die ganze Schuld allein. Wie es im Weltschöpfungsbericht heißt: "Und Gott schuf den Menschen, einen Mann und eine Frau", so heißt es nun: "Und der Mensch fiel von Gott ab, eine Frau und ein Mann."

Vers 7: "Da wurden die Augen beider aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Da nähten sie Laufwerk vom Feigenbaum zusammen und machten sich Schürze."

Gleich nach dem Fall kam die große Ernüchterung: Sie waren nicht göttliche geworden. An ihnen war keine Spur der Göttlichkeit. Das Schlangenwort erwies sich nun als Lüge. Doch alles andere von der Schlange vorausgesagte traf ein. Ihre Augen waren geöffnet, ihre neue Erkenntnis ließ sie einen Mangel an sich selbst feststellen: "Sie merkten, dass sie nackt waren", und es gelang ihnen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie sich Schurze machten.

Was die Menschen sahen, als ihnen die nach überirdischen Geheimnissen verlangenden Augen geöffnet waren, war die eigene Nacktheit. "Sie ist jetzt außerhalb der Gottesgemeinschaft, nicht mehr das demütige, sondern die demütigende Bedürftigkeit und Hässlichkeit des Menschen; die Merkmale des Geschehens sind jetzt die Zeichen der Abhängigkeit und zugleich der dauernden Vergewaltigungssucht gegenüber dem Mitmenschen, darum schamvoll und heuchlerisch zu verbergen." Nacktheit steht im AT für Schwäche, Not und Demütigung (5. Mose 28:48; Hiob 1:21; Jesaja 58:7). Das hebr. Wort für "nackt" klingt wie das hebr. Wort für "listig". Die Intimität der Ehe ist erschüttert (1. Mose 2:21) an die Stelle des Vertrauens tritt Misstrauen. Die Erste Erfahrung von Schuld drückt sich in Worten aus die zeigen, dass sich Adam und Eva ihrer Nacktheit bewusst werden. Das Neue, das die Menschen mit ihren geöffneten Augen sehen, war ihre Nacktheit. Sie fühlten sich bloßgestellt. Ihre Unschuld und Unbefangenheit waren unwiederbringlich verloren. Der Bruch mit Gott reicht in jede Schicht der Leiblichkeit des Menschen hinein. Deshalb geht es in der Geschichte vom Fall auch "ganz wesentlich um das Problem des Geschlechtlichen".

Jetzt erkennt der Mensch, dass es eine Sexualität gibt, die keine Grenzen anerkennt. Deshalb nähen sich die Menschen Kleider, um sich voneinander zu verhüllen. Die erste Folge der Sünde war die Scham, die zweite die Scheu vor Gott. Und für all das geben Zeugen Jehovas der ersten Frau die Schuld. Das zeigt sich durch die falsche Handhabung und Auslegung von 1. Tim. 3:8-13 wie eingangs erwähnt.

L. G. Calla

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