ZUCKERRÜBENERNTE IM BEZIRK
Hohe Qualität, niedrigere Erträge
Das feuchte Frühjahrswetter drängte Rüsselkäfer zurück, Hitzeperioden bremsten Wachstum der Rüben.
BEZIRK HOLLABRUNN. Die Zuckerrübenernte im Bezirk wird voraussichtlich bis Ende November abgeschlossen sein und es zeichnet sich für die Rübenbauern ein durchschnittliches Ergebnis ab.
„Durch das feuchte Wetter im Frühjahr hat sich der Rüsselkäfer in den meisten Regionen nicht so stark wie befürchtet ausbreiten können. Im Zentralraum Hollabrunn, wo es weniger Regen gab, hat er allerdings rund 20 Prozent der Anbaufläche kahlgefressen“,
so Kammerobmann Fritz Schechtner. Etwa die Hälfte der geschädigten Fläche haben die Landwirte neu bebauen und somit wieder fruchtbar machen können.
Hitze bremste Wachstum
„Die Hektarerträge sind im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger“,
stellt Gebietsbetreuer Philipp Pall fest. Er betreut neun Übernahmestellen im Bezirk, bei sechs Plätzen werden die Rüben per Bahn, bei drei per LKW in die Zuckerfabrik transportiert. Ausschlaggebend für den geringeren Ertrag waren Hitze und Trockenheit im Sommer. Der sonnige September mit seinen überdurchschnittlich hohen Temperaturen hat den Zuckergehalt der Rüben ansteigen lassen und erreichte erheblich höhere Werte als 2022.
Lokalaugenschein Rübenplatz
Die Übernahme der Zuckerrüben durch Agrana hat auf dem Rübenplatz in Zellerndorf am 18.10. begonnen. Um sieben Uhr früh beginnt der Dienst von Harald Schmutz, der eine prozentuelle Einstufung der Rüben nach dem Anteil an Ackererde vornimmt.
„In den ersten Wochen waren die Rüben sehr sauber, mit einsetzendem Regen ist der Verschmutzungsgrad etwas gestiegen“,
so Harald Schmutz. Bernd Rohringer entnimmt von jeder Lieferung eine Probe, die mit den erforderlichen Daten zur Ermittlung des Zuckergehaltes ins Labor geschickt wird. Damit die Rübenbauern ausreichend Platz zum Abkippen ihrer Fracht haben, ist Anton Zimmerl mit dem Radlader im Einsatz. Er schiebt die Rüben zusammen und ladet sie auf die Güterwaggons, welche die ÖBB bereitstellt. Pro Woche sind zwischen 30 und 40 Waggons zu beladen und die Fracht wird in die Zuckerfabrik nach Leopoldsdorf transportiert.
Zur Sache
- Im Jänner verbot die EU den Einsatz von Neonicotinoiden. Dieses Pestizid wurde bislang zur Bekämpfung des Rübenrüsselkäfers eingesetzt. Die heimischen Rübenbauern haben daher besorgt der heurigen Ernte entgegengeblickt.
- Österreichweit hat der Schädling heuer mehr als 4.000 Hektar - das sind rund zehn Prozent der Erntefläche - weggefressen, so Rübenbauernpräsident Ernst Karpfinger.
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