Im Land Syrien ist alles kaputt
Ehepaar Stegmüller nahm syrische Familie auf und hilft bei Betreuung.
RETZ (jm). „Springt’s über euren Schatten! Denn es kann auch uns einmal passieren, dass wir Hilfe von anderen benötigen!“ Mit diesen Worten ließ Helmut Stegmüller bei der Podiumsdiskussion von „Retz hilft“ aufhorchen. Mit seiner Frau Christa hat er deren leerstehendes Elternhaus herrichten lassen und über den Verein „menschen.leben“ eine fünfköpfige Familie aufgenommen.
Sie stammt aus Derbassiye, einer 10.000 Einwohner zählenden syrischen Stadt an der Grenze zur Türkei. Auf der Flucht nach Griechenland ist ihr Boot gekentert und die Familie hat alles verloren. Vater Ismail Ibrahim war Textilienhändler, sah aber keine Zukunft mehr für sich und seine Familie, denn „in Syrien ist alles kaputt.“
Sohn Ali (13) besucht die NMS in Retz, wo er laut Klassenvorstand Herbert Neubauer sehr gut von den Mitschülern aufgenommen wird.
Ein Facebook-Aufruf brachte alles Notwendige an Gewand- und Geldspenden, sodass Ali auch am Schikurs seiner Klasse teilnehmen kann. Das Wichtigste für ihn und seine Familie ist, Deutsch zu lernen. Transportdienste und Hilfen, dass sie sich in Retz gut zurechtfinden, übernimmt die Gastgeberfamilie. Helmut Stegmüller erklärt seine Freude: „Wir bekommen von ihnen so viel zurück.“
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