SCHRATTENTHAL PLANT SCHULSPRENGEL-AUFLÖSUNG
Schulstandort Pulkau gefährdet
Bürgermeister Ramharter fühlt sich mit der geplanten Schulsprengel-Auflösung wie vor den Kopf gestoßen.
PULKAU/SCHRATTENTHAL (jm). „Wir wurden völlig überraschend vor vollendete Tatsachen gestellt“, erklärt der Pulkauer Bürgermeister Leo Ramharter im Gespräch mit den Bezirksblättern. „Mein Schrattenthaler Amtskollege Stefan Schmid teilte uns Anfang September mit, dass der Stadtrat die Auflösung des Schulsprengels beschlossen hat.“ Sollte die Bildungsdirektion dem Antrag der Schrattenthaler stattgeben, würden die Pulkauer Schulen auf Basis der jetzigen Zahlen 18 Volksschüler (von 73) und 21 Mittelschüler (von 80) verlieren.
Als Jahrhundertprojekt verkauft
„Wir sind enttäuscht, dass wir und auch die Schrattenthaler und Waitzendorfer Bevölkerung nicht in die Entscheidungsfindung mit eingebunden waren“, so Ramharter. Der Stadtchef kann es auch nicht verstehen, dass der „neue“ Schulstandort Retz der Schrattenthaler Bevölkerung als Jahrhundertprojekt verkauft wird.
Sprengelauflösung nach 51 Jahren
Stefan Schmids Ziel ist es, die Kinder aus Schrattenthal und Waitzendorf ab 2023 nach Retz in die Pflichtschule zu schicken, wohin die Obermarkersdorfer Schüler schon seit jeher gebracht werden. „Die bisherige Sprengeleinteilung wurde vor 51 Jahren getroffen, aber der Wunsch nach einer Zusammenführung der Kinder aus drei Gemeinden war schon lange vorhanden. Wir haben uns daher im Gemeinderat einstimmig zur Auflösung des Schulsprengels und zum Neubau eines Kindergartens in Schrattenthal entschlossen.“
Eltern im Nachhinein informiert
„Uns hat niemand von der Gemeinde gefragt“, ist Tamara Heinzelmaier, dreifache Mutter aus Schrattenthal, überrascht. „Wir wurden im Nachhinein in den Stadtnachrichten über die geplante Auflösung des Schulsprengels informiert, aber ich bin entschieden dagegen! Ich habe ein Kind in der Pulkauer Volksschule und ein Kind in der Mittelschule und finde die Schulen einfach super.“ Heinzelmaier kann die Entscheidung des Gemeinderats nicht verstehen und ist entschlossen, ihre Kinder weiterhin nach Pulkau in die Schule zu schicken, selbst wenn die Sprengelauflösung durchgesetzt würde.
Ausfall von 40 Schülern
Harald Geist ist Obmann des Elternvereins der Volksschule Pulkau und stellt sich mit den Eltern geschlossen gegen die geplante Auflösung des Schulsprengels. Er befürchtet, dass mit dem Ausfall von rund 40 Pflichtschülern Pulkau sowohl Nachteile im Bildungsbereich als auch auf dem wirtschaftlichen Sektor hinnehmen müsste. „Wenn die Schülerzahl absinkt, könnte es zu Klassenzusammenlegungen kommen. Das ist sicher nicht förderlich für die Ausbildung unserer Kinder.“ Außerdem sieht der Obmann wirtschaftliche Nachteile für Pulkau, da die Eltern der Schrattenthaler und Waitzendorfer Schüler ja auch in Pulkau einkaufen oder hier Veranstaltungen besuchen.
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