Tierschützer wollen wachrütteln
Streunerkatzen überlaufen Hollabrunn
Im Bezirk Hollabrunn werden immer mehr Streunerkatzen gesichtet. Tierschützer schlagen bereits Alarm.
BEZIRK. Das Nichtbeachten der Kastrationspflicht hat in Hollabrunn zu einer hohen Anzahl an Streunerkatzen geführt. Überfüllte Tierheime, schlimme Krankheiten und leidende Katzen sind die Folgen. Die BezirksBlätter haben mit der Tierhilfe Hollabrunn über das Problem gesprochen.
Viele Tiere ausgesetzt
„Es gibt eine immens hohe Anzahl an Streunerkatzen im Bezirk. Viele Tiere werden ausgesetzt, bekommen Krankheiten und müssen dann eingeschläfert werden. Die Tierkliniken sind total verzweifelt“, sagt Monika Schneider von der Tierhilfe Hollabrunn. Gemeinsam mit der Obfrau des Vereins, Sonja Korsitzky, sammelt sie im Bezirk Streunerkatzen ein und lässt sie in Tierkliniken behandeln und kastrieren.
Überforderung
Korsitzky nennt die Nichteinhaltung der Kastrationspflicht als Hauptursache für die vielen streunenden Katzen im Bezirk. Besonders ältere Leute würden es oft gut meinen und Katzen aufnehmen, diese aber nicht kastrieren lassen. Aus einer Katze werden dann innerhalb kürzester Zeit mehrere. Wegen Überforderung oder den gestiegenen Kosten aufgrund der allgemeinen Teuerung würden dann viele Tiere ausgesetzt werden.
Krankheiten und Tod
Für viele Katzen, die die Tierhilfe Hollabrunn findet, kommt die Hilfe leider zu spät. Teilweise müssen sie monatelang verletzt umherstreifen oder leiden an schweren Entzündungen und Krankheiten. Der Tierarzt kann sie häufig nur noch erlösen. Die Krankheiten sind dabei auch für viele Hauskatzen mit Freilauf - insbesondere ungeimpfte - gefährlich und verbreiten sich rasch.
Das können Sie tun
Wenn man eine streunende Katze bemerkt, sollte man am Besten gleich einen Tierschutzverein anrufen. „Streunende Katzen lassen sich nur schwer einfangen, denn sie lassen sich nicht anfassen“, sagt Korsitzky. Die Tierhilfe setzt deshalb auf Fallen, um die Samtpfoten zu fangen. Die Unterbringung bzw. Versorgung nach der Kastration ist schwierig, da es im Bezirk Hollabrunn kein eigenes Tierheim gibt. Die Katzen müssen entweder nach Mistelbach oder Krems gebracht werden, wo die Tierheime aber bereits aus allen Nähten platzen. Korsitzky appelliert deshalb an die Menschen im Bezirk: „Die Kastrationspflicht ist Gesetz. Sie muss eingehalten werden.“
Sollten Sie eine streunende Katze im Bezirk sehen, können Sie die Hollabrunner Tierhilfe unter tierhilfe-hollabrunn@gmx.at oder telefonisch via 0660 6780 122 kontaktieren.
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