Top und Flop bei Vornamen
In die meisten Kinderzimmer kehrt wieder eine gewisse Schlichtheit bei Namen zurück.
BEZIRK (ag). Aufatmen bei Freunden klassischer Vornamen. Der „Kevinismus“ der frühen 90er-Jahre ist passè, französische Zungenbrecher um Patrice, Chantal oder Jaqueline gehören der Vergangenheit an. In Niederösterreich beherrschten 2012 Lukas (186 Kinder), Tobias (182), Jonas (155), Anna (175), Sophie (154) und Hannah (141) die Namenslisten.
Die Bezirksblätter machten sich auf die Suche nach „exotischen“ Ausreißern der Vergangenheit.
Neun Monate Zeit
Eltern haben nahezu neun Monate Zeit, einen Vornamen für ihren Sprössling zu finden. Dank einer Statistik der Onlineplattform babygalerie.at wissen wir auch, wo in Hollabrunn der Trend seit 2013 hingeht (siehe Kästchen rechts). Die häufigsten Namen sind im Bezirk Holla-brunn Tobis, Fabian, Anna und Emilia.
Durchaus auch in Verwendung, zwar selten aber doch, sind Namen wie etwa Severin, Quentin, Liam, Aneta oder auch Chayenne. Viele sind mit ihren Namen zufrieden, doch nicht immer! Wenn Kinder die Eltern für die Namensgebung verklagen könnten, würden sie das bei manchen sicherlich tun. Dazu gehören vielleicht auch Honk, Josch, Rozerin, Jermaine, Sydney-John - gesehen auf www.chantalismus.tumblr.com. Als Chantalismus bezeichnet man die krankhafte Unfähigkeit, menschlichem Nachwuchs menschliche Namen zu geben.
Alte Namen wieder modern
Keine häufigen Vornamen sind Xaver und Konrad. So benannte der Hollabrunner Stadtamtsdirektor Franz Stockinger seine beiden kleinen Söhne. „Die Aufgabe der Namensfindung ist keinesfalls leicht. Monatelang beschäftigten wir uns damit und haben die häufigsten Vornamen gleich einmal ausgeschlossen. Wir wählten für unsere Kinder bewusst keine alltäglichen Namen und sind damit sehr zufrieden“, so Franz Stockinger.
Keine Fantasienamen
In Österreich ist die Gesetzeslage so, dass nicht jedes beliebige Wort als Vorname verwendet werden darf. „Fantasienamen, wie z.B. Lady Gaga, können nicht als Vornamen bestimmt werden. Der erste Vorname des Kindes muss dem Geschlecht des Kindes entsprechen. Bezeichnungen, die nicht als Vornamen gebräuchlich sind oder dem Wohl des Kindes abträglich sind, können nicht eingetragen werden“, erklärte der Hollabrunner Standesbeamte Josef Goll. „Der Name ist ganz wichtig! Er drückt die Einzigartigkeit eines Menschen aus“, meint Dechant Franz Pfeifer. Aus der Erfahrung vom Pulkauer Pfarrer Jerome Ciceu sind biblische und klassische Namen noch immer sehr beliebt. Viele verwenden auch einen Taufnamen, meist von Paten oder Großeltern.
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