Räumung droht mit 31.12.
Zemling: Ohne Tiere ist Auszug keine Option
Tag X rückt immer näher. Carina Schkutowa muss mit ihren Kindern und den Tieren Haus und Hof in Zemling verlassen. Doch eine neue Bleibe, wo auch die Tiere mit können hat sie noch nicht.
ZEMLING. Die Verzweiflung steht der taffen 48-jährigen fünffachen Mutter aus Zemling ins Gesicht geschrieben, auch wenn sie trotz ihrer misslichen Lage nicht ganz den Humor verloren hat. "Mein schlimmster Alptraum ist wahr geworden. Mein Partner hat seine Koffer gepackt und zog aus. Der Mietvertrag läuft auf ihn und er zahlte monatelang keine Miete, woraufhin der Vermieter einen Schlussstrich zog", erklärte Carina Schkotowa, die erst mittels Bescheid von der Zwangsräumung am 31.12. erfahren hat.
Suche nach Mietshaus
Seitdem sie davon weiß sucht sie im Umkreis von 50 Kilometern nach einem Haus auf Miete, wo sie mit ihren Kindern, sowie den vier Ponys, einem Pferd, sechs Hunden und fünf Hasen unterkommen kann. Das gesamte nördliche Niederösterreich ist sie bereits abgefahren sowie kennt sie jedes Haus auf diversen Internet-Plattformen. Leider schaut die finanzielle Lage eher bescheiden aus. Die ausgebildete Reitpädagogin hätte 2020 den Betrieb der Eltern, Schießbude und Zeltverleih, übernehmen sollen, doch dann kam Corona und die Pläne wurden über Bord geworfen. Auch die Tätigkeiten der Reitpädagogik und Hundebetreuung waren durch Corona nur mäßig gebucht. "Ich mache alles selber oder ich kann es lernen", ist das Motto der Frau, die auch keine Scheu vor schweren Geräten hat und in den letzten Wochen auf dem Grundstück bereits für Ordnung schaffte. Ich bin am Ende und weiß nicht mehr was ich tun soll", ist sie verzweifelt und bekommt seelische Unterstützung von ihrem ältesten Sohn und ihrer Schwiegertochter. Hinter sich hat sie bereits drei Wochen ohne Strom, denn auch diese Rechnungen gingen an ihren Partner, der sie nicht bezahlte.
Kein Strom für 3 Wochen
Sie hat auch bereits versucht den bisherigen Mietvertrag auf sich umschreiben zu lassen, doch da spielt der Vermieter nicht mit. Doch jetzt dürfte Schwung in die Sache kommen: "Ich habe mit der Tochter des Vermieters gesprochen und ich hoffe ganz stark, dass ich zumindest noch bis nächsten Sommer bleiben kann, damit meine Kinder die Schulen fertig besuchen können. Ich bekomme noch Bescheid." Die 48-Jährige hat bereits einiges am Haus renoviert und vom Grundstück entsorgt: "Mein Wille ist auf jeden Fall da, hier zu bleiben. Deshalb packen meine Kinder und ich auch kräftig an." So wurde bereits teilweise der Putz abgeklopft und neu aufgezogen.
Am 32. Dezember ist es zu spät
Sonst wird es für Carina Schkotowa langsam eng, doch ihre Tiere herzugeben kommt für sie nicht in Frage: "Alle Tiere haben eine besondere Vergangenheit und ich habe viel Zeit investiert, damit sie wieder vertrauen in Menschen fassen können. Doch wir kämpfen ums Überleben und die Situation ist sehr angespannt."
Zur Sache:
Hätten Sie Grund und Haus für diese engagierte Familie? Dann melden Sie sich in der Redaktion der Bezirksblätter: redaktion.hollabrunn@regionalmedien.at oder unter 02952/35400.
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