„Hotel als Klassenzimmer“
Hotel Althof kooperiert mit Tourismusschulen Retz
Die Hotellerie und Gastronomie ist von akutem Personalmangel geprägt. Um dem entgegenzuwirken und für die Branche zu begeistern, geht die österreichische Hotelgruppe IPP Hotels langfristige Wirtschaftspartnerschaften mit Tourismusschulen ein.
RETZ. Mit diesem Schuljahr startete die Kooperation zwischen dem Hotel Althof Retz und den Tourismusschulen Retz. Die Schüler werden mittels diverser Workshops, Schnuppertage und Projektarbeiten laufend in den Hotelbetrieb und -alltag eingebunden. Zusätzliche Sperrtage als Folge von chronischem Personalmangel und eine hohe Fluktuation und Unzufriedenheit prägen die Gastronomie und Hotellerie in Österreich. Laut Wirtschaftskammer fehlen der Branche aktuell etwa 30.000 Mitarbeiter. Ein aktuelles Lagebild, dem die österreichische Hotelgruppe IPP Hotels proaktiv entgegentreten will.
„Bedürfnisse in der Gastro verändert“
Denn „Die Bedürfnisse und Anforderungen des Personals in der Gastronomie und Hotellerie haben sich teils drastisch verändert“, berichtet IPP-HotelsGeschäftsführer Alexander Ipp. Wertschätzung, weniger Stress sowie mehr Flexibilität und Freizeit werden gefordert. „Es gilt, die Arbeitsbedingungen und die eigene Arbeitgebermarke attraktiv zu gestalten. Wir müssen wieder stärker zusammenfinden und bereits frühzeitig die nachfolgenden Generationen abholen und einbinden“, so Ipp weiter.
Hotelier als erfüllender Beruf
Denn: „Gastgeber für Menschen zu sein, die zum Entspannen zu uns kommen und ihren Urlaub in unseren Hotels genießen, ist für mich der schönste Beruf der Welt. Wir tun Menschen etwas Gutes. Dieses Gefühl wollen wir auch den Hoteliers von morgen vermitteln“, so Ipp.
Vom Klassenzimmer ins Hotel
Daher forcieren die IPP Hotels langfristige Wirtschaftspartnerschaften mit Tourismusschulen. So kooperiert das Hotel Althof Retz mit den Tourismusschulen Retz. Die Schüler werden dann mittels diverser Workshops, Schnuppertage und Projektarbeiten in den Hotelbetrieb und -alltag eingebunden. Ziel ist eine engere Verzahnung von Theorie und Praxis. Dafür stimmen sich die jeweiligen Lehrkräfte regelmäßig mit den Hotelvertretern hinsichtlich des Lehrplans ab.
„Wir bilden das Personal der Zukunft aus“
„Diese individuellen Schulkooperation wollen wir an jedem Hotelstandort systematisch etablieren“, erklärt Alexander Ipp. Den Beginn machen der Althof Retz, die Schwarz Alm Zwettl und das arte Hotel Krems. „Diese Zusammenarbeit ist uns ein echtes Herzensanliegen. Mit vereinten Kräften wollen wir Nachwuchstalente vermehrt für die Gastronomie und Hotellerie begeistern, Dropout-Quoten verringern und praxisnahe Hard- und Soft-Skills vermitteln“, sagt Hoteldirektor Bernd Kleinschuster. „Wir bilden das Personal der Zukunft aus“, ergänzt Alexander Ipp stolz.
„Gewinnbringende Partnerschaft“
Ein weiteres Plus der Zusammenarbeit für die Schüler: „Jede Klasse, die unsere Hotels betreut, erhalten dieselben Sommer- und Weihnachtsgeschenke wie auch unsere Mitarbeiter“, erzählt Alexander Ipp freudig. Darunter befinden sich zum Beispiel Sonnenbrillen, Sporttaschen, Trinkflaschen sowie Gutscheine für besondere Leistungen.
„Wir freuen uns sehr über diese gewinnbringende Partnerschaft mit den IPP Hotels. Ich finde es einfach großartig, dass sich dieser relevante Player aus der Hotellerie unseren Schülern so proaktiv annimmt und diese laufend in den Arbeitsalltag einbindet. Das bereichert alle Beteiligten“, sagt Barbara Sablik-Baumgartner, Leiterin der Tourismusschulen Retz.
Stärkung der Arbeitgeber-Marke
2018 haben die Ipp Hotels begonnen, sich strategisch mit einer Mitarbeiter-Marke auseinanderzusetzen. Nicht einmal ein Jahr später wurde das Programm ‚ICH bei IPP‘ ins Leben gerufen. Dieses fußt auf vier Schwerpunkten: ‚FÜHL dich‘ umfasst Wertschätzung und Zugehörigkeit zum Team, ‚GÖNN dir‘ beinhaltet vielfältige Mitarbeiter-Benefits, bei ‚WACHS mit‘ geht es um Potenzialerkennung und Weiterentwicklung und bei ‚LERN bei‘ um Aus- und Weiterbildungen, Praktika und Schulungen. „Dass wir, verglichen zum Vor-Corona-Niveau, 85 Prozent unserer Mitgastgeber halten konnten, zeigt, dass unser Programm ‚ICH bei IPP‘ der richtige Schritt war“, zeigt sich Alexander Ipp erfreut über die Beständigkeit in seinen Teams.
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