Josefstadt
Die ersten Ergebnisse des Mitmach-Budgets sind jetzt da
112 Ideen haben die Josefstädter vergangenes Jahr eingereicht. Wann werden nun welche Vorschläge umgesetzt?
WIEN/JOSEFSTADT. Lange war es ruhig um das Josefstädter Mitmach-Budget. 112 Ideen haben die Josefstädter bis vergangenen August eingereicht, um den 8. Bezirk lebenswerter zu machen. Aktuell befindet sich der Prozess nun in der vierten und letzten Phase: Die Ausschüsse und Kommissionen des Bezirksparlaments beraten darüber, welche Anträge nun wie umgesetzt werden können.
Der Bauausschuss hat nun die ersten Ergebnisse präsentiert. "Dieser hatte verhältnismäßig weniger Anträge zu behandeln", erklärt Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Lena Köhler (Grüne).
Während im Umwelt- oder im Mobilitätsausschuss rund 30 Anträge geprüft werden, war es im Bauausschuss nur eine Handvoll.
Schutz für Mauersegler
Daher sind nun die ersten Anträge aus dieser Kommission im Bezirksparlament zur Abstimmung gelangt. Birgit Forgó-Feldner (Grüne), Vorsitzende des Bauausschusses: "Ich bin froh, dass wir diese Anträge gemeinsam mit allen Parteien einbringen und einstimmig beschließen konnten."
Konkret betrafen diese Anträge den Schutz der Tierwelt im 8. Bezirk. Eine der eingereichten Ideen der Agenda Josefstadt hatte etwa mehr Nistplätze für Mauersegler gefordert. Diese Wiener Vogelart ist bedroht, weil ihr durch Dachausbauten Orte für ihre Nester verloren gehen.
Nistkästen werden geprüft
"Durch Nistkästen kann man ihnen einen dauerhaften Platz geben, an dem sie dann jedes Jahr zurückkehren können", so lautete die Idee. In einem Josefstädter Allparteienantrag heißt es nun, dass die zuständigen Magistratsämter der Stadt Wien dem Bezirk Vorschläge dazu machen sollen, an welchen öffentlichen Gebäuden Nistplätze für Mauersegler geschaffen werden könnten.
Auch Förderungsmöglichkeiten für private Hauseigentümer sollen geprüft werden, wenn sie solche Nistplätze anbringen möchten. Das seien kleine Schritte, wie Forgó-Feldner einräumt. Allerdings seien die nun beschlossenen Anträge als "erster Schwall" zu sehen. Weitere sollen folgen. "Außerdem werden wir bei zukünftigen Projekten, etwa bei der Umgestaltung des Tigerparks, darauf achten, was wir konkret zum Artenschutz beitragen können", so Forgó-Feldner.
Wie es jetzt weitergeht
Einige der Ideen und Wünsche sollen auch im Zuge größerer Projekte umgesetzt werden. So hat eine Teilnehmerin etwa eine "Fußgängerzone Pfeilgasse" gefordert. "Dort wird heuer die Umgestaltung zu einer Hauptradroute beginnen", so Köhler. Dabei sollen auch die Gehsteige verbreitert und Bäume gepflanzt werden.
Auch beim Tigerpark, der heuer umgestaltet wird, werden Ideen einfließen und etwa bessere Sitzgelegenheiten geschaffen. Andere Projekte brauchen einen längeren Atem: Einer der Top-Wünsche war etwa eine Begrünung der Josefstädter Straße. "Das ist in Bearbeitung. Wir bleiben dran", sagt Köhler. Prinzipiell seien Baumpflanzungen teuer und bei einem Budget von 1,5 Millionen Euro pro Jahr nicht so rasch umsetzbar. "Aber vielleicht kann man im Zuge der Umgestaltung des Josef-Matthias-Hauer-Platzes 2024 einige Bäume pflanzen", hofft sie.
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