Multireligiöses Bezirksforum: Gegen Angst und Hass

- Thomas Fiedler ist Vorsitzender der Plattform für interreligiöse Begegnung.
- hochgeladen von Maximilian Spitzauer
Islamophobie und Hass gibt es überall. In den Multireligiösen Bezirksforen soll aufgeklärt werden. Dort treffen sich Vertreter der Weltreligionen zum gemeinsamen Austausch.
JOSEFSTADT/ALSERGRUND. Wien gilt auch weit über die Stadtgrenzen hinaus als Multikulti-Hochburg. Verschiedene Religionen bringen verschiedene Kulturen mit sich. "Wir haben in Österreich die Möglichkeit, viele Religionen kennenzulernen, und das auf einer friedlichen Basis. Das sollte man auch nutzen", meint Thomas Fiedler, Vorsitzender von PFIRB, der Plattform für interreligiöse Begegnung. Zusammen mit Vertretern der Weltreligionen setzt er sich für ein friedliches Miteinander und den persönlichen Austausch ein.
In der Josefstadt und am Alsergrund passiert das über das "Multireligiöse Bezirksforum 8/9", das etwa jeden zweiten Monat stattfindet. Dort treffen sich Leute verschiedener Herkunft, um über ein bestimmtes Thema zu diskutieren. "Beim vergangenen Mal haben wir zum Beispiel über Fundamentalismus in der Religion gesprochen", erzählt Fiedler. Zu Gast sind Menschen, die sich für andere Kulturen und vor allem Religionen interessieren. "Wir reden auch über Themen wie Sexualität oder die Vorstellung von Gott", so Fiedler.
Persönlicher Kontakt
Gestartet wurde das Projekt vor etwa 16 Jahren. "Der Anschlag auf das World Trade Center hat einigen Hass losgetreten. Diese Islamophobie gibt es auch heute noch", erklärt Fiedler. Deswegen habe man den Austausch in den Grätzeln gesucht. "Der Politik kann man erklären, was man will, wichtig ist, dass man dort ansetzt, wo es nötig ist." So würden auch viele aufhören, sich über "diese Ausländer" zu beschweren. "Meistens ist der Grund für so etwas fehlendes Wissen oder Angst." Im Mittelpunkt steht vor allem der persönliche Austausch. "Wir schreiben weder Protokolle noch kündigen wir unsere Veranstaltungen groß an. Man kann nicht in Worte fassen, was dort passiert", meint Fiedler. Schließlich gehe es auch um das Gefühl. "Wir hatten zum Beispiel einen Abend, an dem wir eine Klosterschwester zu Gast hatten. Die hat gemeint: ‚Fragt’s mich alles, was ihr wollt’s. Ich red über alles.‘ Und das hat sie tatsächlich gemacht, das Zölibat war da kein Tabuthema", erzählt Fiedler. Neben den Foren, die alle zwei Monate stattfinden, gibt es auch ein jährliches Bezirks-Friedensfest. "Da verteilen wir ein Religions-Quiz", so Fiedler. Die Fragen seien allerdings so schwierig, dass man bei einem Angehörigen der jeweiligen Religion nachfragen müsse. "So kommen die Leute zu uns ins Zelt und können mit den Vertretern sprechen."
Unterstützung im Bezirk
Im Fall der Josefstadt und des Alsergrunds hat das Forum kräftige Unterstützung gefunden. "Die brauchen wir auch. In Bezirken, in denen es wenig oder keine Unterstützung gibt, überleben die Foren nicht lange", so Fiedler. Der nächste Termin steht schon fest: Am 15. März findet ein weiteres Forum statt. Der Ort ist noch nicht fix, aber Fiedler hofft, dass es wieder einmal das Bezirksamt der Josefstadt sein wird. Infos gibt es auf: www.pfirb.at
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