Freizeitjournal Weinviertel 2024
Korneuburg: Vom Michelberg zu "My Way" und Venus

- "My Way" in Hagenbrunn
- Foto: Johannes Wagner
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Das Weinviertel inspiriert – so auch der Bezirk Korneuburg. Kunst und Kultur bereichern seit jeher das gesellschaftliche Leben.
BEZIRK KORNEUBURG. Einer der ersten großen Weinviertler Lyriker war Theodor Kramer, 1897 in Niederhollabrunn geboren. Sein Werk ist heute im ganzendeutschen Sprachraum bekannt und geachtet. Thomas Mann bezeichnete Kramer als „einen der größten Dichter der jüngeren Generation“. Über 12.000 Gedichte verfasste Kramer zeitlebens, nur 2.000 davon sind publiziert. Seine Heimat, das „Lößland“, das Weinviertel, bildet immer wieder den Rahmen für leicht verständlich geschriebene, aber dennoch tiefsinnige Landschaftslyrik.

- Foto: Langenzersdorf Museum
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Zurück in die Altsteinzeit
Das Haus, in dem Theodor Kramer geboren wurde, steht noch heute. Besichtigen kann man es zwar nicht, aber es kann als Ausgang zu einer ganz anderen Unternehmung dienen – einer Zeitreise in die Altsteinzeit.
Im nahen Haselbach erhebt sich, direkt am Jakobsweg gelegen, der Michelberg – mit herrlichen Ausblicken, Ausgrabungen einer ehemaligen Wehrkirche und Kapelle. Pilgerwanderer, Mountainbiker und Wanderer lieben die naturbelassene Route über den andächtigen Berg.
Heute weiß man, die erste Besiedelung fand bereits in der Altsteinzeit statt. Nordwestlich der Ortschaft befindet sich zudem ein sogenannter Leeberg, ein Hügelgrab aus der Hallstattzeit. Dabei gehört Niederhollabrunn nicht nur zu den ältesten Ansiedelungen, sondern auch zu den ältesten Pfarren links der Donau. Am Michelberg findet man die älteste Kultstätte der Region.

- Freier Blick in den Himmel beim Leeberg in Großmugl.
- Foto: Pertl
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Festival mit Seele
Literatur und Geschichte – da darf auch die Musik nicht fehlen. So haucht man jährlich eine Woche lang der Kammermusik in Ernstbrunn im Rahmen des Festivals „Con Anima“ Seele ein. Im Laufe der Jahre hat das Musikfestival einen fixen Platz im Kulturleben Niederösterreichs erlangt. Ein Programm auf hohem Niveau und in wunderbaren Veranstaltungsorten, wie etwa Schloss und Barockkirche Ernstbrunn, sorgen für ein einzigartiges Ambiente und locken jährlich zahlreiche Kammermusikfans ins Weinviertel. Heuer erklingen Schloss, Kirche und Pfarrhof übrigens von 25. Mai bis 1. Juni.
Das Leben erfahren
Wer auf der Suche nach einem besonderen Erlebnis ist, der spaziert den „My Way“ in Hagenbrunn entlang. Hier wird das Leben nachvollziehbar und in all seinen Dimensionen dargestellt. Sieben Stationen, die von sieben Bildhauern aus sieben Ländern gestaltet wurden, säumen den Lebensweg: Geburt, Kindheit, Erwachen, Liebe, Familie, Alter und Vollendung.

- Planetenweg in Leitzersdorf
- Foto: Regina Courtier
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In Stein gemeißelt
Apropos Vollendung – an selbiger arbeiteten etwa die bedeutenden Bildhauer Anton Hanak und Siegfried Charoux, deren Werke heute im Langenzersdorf Museum zu sehen sind. Aber nicht nur das, auch das Tonstudio von Max Brand, dem Pionier der Synthesizer- und elektronischen Musik, ist hier zu sehen. Ergänzt wird die umfangreiche Schau noch durch urgeschichtliche Funde vom Bisamberg, darunter etwa eine Kopie der berühmten „Venus von Langenzersdorf“.
Bezirk der Vielfalt
Wer die eigene Heimat neu entdecken möchte, folgt am besten einem der vielen Themenwege oder nimmt an einer geführten Tour teil. Also, kommen Sie mit!
Den „Weg zum Wein“ kann man seit einigen Jahren in Hagenbrunn beschreiten. 3,62 km ist er lang, führt 63 Höhenmeter hinauf und wieder hinunter und nimmt etwa eine Stunde in Anspruch. An verschiedenen Stationen gibt es Wissenswertes zum Thema Wein und Weinanbau. Jeden Samstag kann man ihn auch mit einem Hagenbrunner Winzer gemeinsam gehen, dann gibt es am höchsten Punkt, der „Weingartenhütte“, auch einen guten Tropfen als Belohnung. Ausgangspunkt ist immer der Dorfplatz vor dem Gemeindezentrum.
Der Sonne entgegen: Astronomie-Fans können in Leitzersdorf auf dem Planetenweg das Universum erforschen. Los gehts bei der Sonne im Ortszentrum. Am besten das Radl nehmen, denn für Pluto muss man bis zum Sparkassaplatz nach Stockerau.

- Hagenbrunn und der "Weg zum Wein"
- Foto: Sandra Schütz
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Sternderl schaun
Von den Planten in Leitzersdorf geht es nach Großmugl zu den Sternen. Der „Sternenweg“ ist rund 1,5 km lang und beginnt direkt im Ortsgebiet. Er führt zum Großmugler Leeberg, dem größten erhaltenen Hügelgrab Mitteleuropas aus der Hallstadt-Zeit. Über ihm ist der Himmel so dunkel, dass man ganz hervorragend Sterne beobachten kann.
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