Fund in Harmannsdorf
Russische Kugel im Brennholz entdeckt

- Georg Grohsebner kam mit seinem Fund in der Bezirksblätter-Redaktion vorbei und erzählte von seinen Erinnerungen.
- hochgeladen von Sandra Schütz
Georg Grohsebner kann sich noch gut erinnern, als Ende April 1945 die Russen nach Harmannsdorf kamen.
BEZIRK KORNEUBURG | HARMANNSDORF. Eine Entdeckung, die er im gekauften Brennholz gemacht hat, hat jene Zeit noch einmal aufleben lassen. Denn in den Holzscheiten steckten neben einer vermutlich Russischen Gewehrkugel auch noch Splitter von Granaten. "Der Rohrwald ist ein Niederwald. Die schönsten Bäume, etwa Eichen, Kirschen und Rotbuchen, bleiben lange stehen, um sie später als gutes Holz für den Möbelbau nutzen zu können", erzählt Grohsebner.
Als man diese Bäume nun fällte, entdeckte man die Überbleibsel des Krieges. Für Möbel war es nicht mehr zu gebrauchen, also endete es als Brennholz. Und so kam es auch zu Georg Grohsebner. "Die Splitter der Granate haben sich aufgelöst und wurden mit dem Saftstrom durch den Stamm transportiert. Das führte schlussendlich zu einer Blaufärbung", weiß der Harmannsdorfer.
Als geschossen wurde
Als sich damals SS-Truppen und Russische Armee über den Rohrwald hinweg Gefechte lieferten, war Grohsebner ein zehnjähriger Bub. Und die Erinnerung ist lebendig und schmerzhaft, als wäre es gestern gewesen: "Am 20. April sind die Russen gekommen. Sie haben alle Männer zusammengefangen, für den Nachschub. Ich war mit meiner Mutter damals allein, 14 Tage am Tullnerhof." Die Kinder wurden am Dachboden versteckt, das Klappern der Granatensplitter auf dem Dach kann Grohsebner noch heute hören.



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