Auferstehung Christi
Pfarrer Wolfgang Unterberger wechselt nach Baumgarten
Pfarrer Wolfgang Unterberger wechselt von der Pfarre Auferstehung Christi nach Baumgarten in die Pfarre Heilige Mutter Teresa. Er wird Pfarrer Pawel Marniak als Pfarrvikar unterstützen.
WIEN/MARGARETEN/PENZING. Im September geht es für Sie in die Pfarre Heilige Mutter Teresa. Warum der Wechsel?
WOLFGANG UNTERBERGER: Nach 16 Jahren war für mich die Frage, ob ich generell noch in der Pfarre bleiben will oder mich einer ganz anderen Aufgabe widme. Im 14. Bezirk kann ich das verbinden und neben der Pfarre auch im karitativen Bereich einiges machen – zum Beispiel eine neue Wärmestube gründen.
Wie waren die letzten Jahre für Sie in Margareten?
Ich konnte eine neue gesellschaftliche Strömung beobachten, dass es immer mehr salonfähig geworden ist, aus der Kirche auszutreten. Die jüngere Generation sagt oft, dass die Kirche schlecht oder zu fad und konservativ ist. Andererseits gestehen sie der Kirche durchaus zu, dass sie im sozialen Bereich viel Gutes tut, und das weiß ich sehr zu schätzen.
Apropos Kirchenaustritte: Inwiefern ist im 5. Bezirk eine Tendenz beobachtbar?
Wenn man nicht an Gott glaubt oder damit aufhört, sollte man meiner Meinung nach auch nicht mehr Teil der Kirche sein, da ist es ehrlicher auszutreten. Auch verstehe ich Eltern, die ihre Kinder nicht taufen lassen. Ein Kind soll grundsätzlich selber entscheiden können, aber dafür muss es auch die Glaubensrichtungen kennenlernen dürfen. Prinzipiell sind die Austritte aber nicht anders als in anderen Bezirken.
Und warum sollte man der Kirche wieder beireten?
Der Glaube an Gott ist durchaus etwas, was einem Menschen Halt geben kann, besonders in Krisenzeiten, wie sie wir jetzt habe. Es ist ist hilfreich und es muss auch nicht unbedingt ein christlicher Gott sein, sondern etwas an das man glaubt und seinen Standpunkt vertreten kann.
An was erinnern Sie sich gerne zurück?
Das ist mit Sicherheit die Wärmestube, eine tolle Erfahrung mit den vielen Personen, die freiwillig geholfen haben. Darunter auch einige, die bereits aus der Kirche ausgetreten sind. Es hat auch junge Erwachsene im Bezirk gegeben, die während des ersten Lockdowns ihren Nachbarn angeboten haben, für sie Erledigungen zu machen. Ein paar dieser hilfsbereiten Menschen haben dann auch bei der Wärmestube mitgeholfen.
Werden Sie Margareten vermissen?
Oh ja, schon. Ich habe hier viele persönliche Kontakte geschlossen, wo sicher weitere Freundschaften weiter bestehen werden. Und es ist auch eine schöne Gegend hier, der Vorteil ist, dann man sehr schnell in der Innenstadt ist und gleichzeitig auf der Autobahn.
Welche Hürden mussten Sie während ihrer Amtszeit in Margareten meistern?
Eine der größten Herausforderungen war, wie man Menschen ansprechen kann, um ihr Interesse am Glauben zu wecken. Ein Fehler vieler Pfarren ist der Versuch, möglichst viele Gottesdienste anzubieten und zu bewerben. Oft ist es aber so, dass man dadurch Kirchengeher von Nachbarpfarren abwirbt. Es ist nicht mein Ziel, "Neubekehrte" zu finden. Eine weitere konfliktreiche Herausforderung war, wie man das Miteinander zwischen zwei Nationen gestalten kann. Fast 14 Jahre war die afrikanische Gemeinde hier in Margareten und sie haben laut getrommelt, gesungen und getanzt. Dementsprechend laut war es in der Kirche und diese ist in eine Wohnhausanlage eingebaut. Man hat alles bis in den 6. Stock gehört und ich hatte auch Verständnis für die Anrainer, denn es zu laut war.
Wechseln wir zum Schluss noch das Thema. Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?
Mein Haupthobby ist eindeutig das Schach spielen. Ich spiele in zwei Vereinen und wechsle sogar schachlich in den 14. Bezirk. Außerdem gehe ich gerne Bergwandern und segeln. Ich habe den Segelschein und bin gerne auf der Alten Donau oder am Neusiedler See unterwegs. Ich bin also sehr naturverbunden und auch gerne am Meer. Betonung mit am Meer und nicht im Meer, getreu dem Motto der Segler "Kein Seemann geht freiwillig ins Wasser".
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.