Gesundheit
Wie steht es um Mariahilfs Hausärzte?

- Das Gespräch mit dem Hausarzt (hier ein Symbolfoto) ist wichtig und braucht Zeit. So kommt es zu langen Wartezeiten.
- Foto: MEV Verlag GmbH
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Lange Wartezeiten und volle Praxen: Die Gebietskrankenkasse setzt auf Gesundheitszentren.
MARIAHILF. Den richtigen Hausarzt zu finden, ist eine Herausforderung. Immerhin gibt es 731 Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag in Wien. 12 davon ordinieren in Mariahilf. Das ergibt bei über 32.000 Bezirksbewohnern, dass im Durchschnitt jeder Mediziner rund 2.670 Patienten betreut. Zum Vergleich: In Favoriten ist das Arzt-Patienten-Verhältnis mit 1 zu 2.970 schlechter, viel besser ist es aber in der Inneren Stadt mit 1 zu 2.060.
Bei einem Rundruf zeigt sich, dass die Ordinationen stark ausgelastet sind. Von den 12 Allgemeinmedizinern im Bezirk nehmen vier keine neuen Patienten mehr auf. Im Krankheitsfall werden die Menschen zwar versorgt, in die Hausarztkartei können aber keine weiteren Kunden mehr aufgenommen werden.
Lange Wartezeiten bei Hausärzten
Die Wartezeiten sind bei vielen Praxen hoch. "Eineinhalb Stunden bin ich im Wartezimmer gesessen." – solche Aussagen von Patienten sind in Mariahilf durchaus die Regel. Konkrete Termine bekommt man nur bei wenigen Ärzten. Telefonische Tipps, wann es wahrscheinlicher ist, schneller an die Reihe zu kommen, geben aber viele.
Befürchtungen, dass demnächst einige praktische Ärzte in Pension gehen werden, sind in Mariahilf unbegründet. Silvia Jirsa von der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) beruhigt: "Heuer geht kein Mariahilfer Hausarzt in Pension." Auch gilt: "Um Nachbesetzungsschwierigkeiten in der Allgemeinmedizin und Kinderheilkunde zu verhindern, gibt es in diesen Fachgebieten Ausnahmen der gesetzlichen Altersgrenze." Das bedeutet: Diese Ärzte müssen nicht mit 70 Jahren ihre Praxis und ihren Vertrag abgeben, sondern dürfen auch länger arbeiten.
Zukunft Gruppenpraxen?
Der Trend zeigt aber in die andere Richtung: Während ganz Wien und auch Mariahilf immer mehr Einwohner bekommt, ist die Zahl der praktischen Ärzte in den letzten fünf Jahren gesunken: In ganz Wien wurden 35 Ordinationen nicht nachbesetzt. Das liege an der Umsetzung des Regionalen Strukturplans Gesundheit, aber auch daran, dass einige Planstellen nicht nachbesetzt werden konnten, so Silvia Jirsa.
Die WGKK versucht nun, Gruppenpraxen und Primärversorgungszentren (PHC) zu fördern. Das PHC "Medizin Mariahilf" ist seit 2015 mit drei Ärzten als Pilotprojekt in Betrieb. Silvia Jirsa: "PHC sind an fünf Tagen in der Woche geöffnet und haben keine Urlaubssperren." Für Wien sind bis 2020 insgesamt 16 PHC geplant. Auf bz-Nachfrage nimmt allerdings auch das Mariahilfer Primärversorgungszentrum keine neuen Patienten mehr auf.
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.