Wagenplatz: Baustelle besetzt
Aktivisten fordern Lösung für mobile Wohntruppe – Stadt Wien ist verhandlungsbereit
15 Mitglieder der Gruppe „Treibstoff“ besetzten vergangene Woche das Areal an der Gumpendorfer Straße 157 mit ihren Wohnwägen. Die zuständige Stadträtin arbeitet auf eine Lösung im Rahmen von Zwischennutzungen hin.
Auf den Baustart für den „Ganslwirt neu“ hat man im Bezirk schon lange gewartet – nun stehen bunt bemalte Wohnwägen anstelle von Baggern auf dem Gelände. Vergangene Woche besetzte die Wagenplatztruppe „Treibstoff“ mit ihren Vehikeln kurzerhand das Baugelände direkt am Gürtel. „Mit dieser Aktion wollen wir auf diese Lebensform aufmerksam machen“, erklärt Valentin J., einer der Aktivisten.
Eine längerfristige Besetzung des Geländes ist aber nicht geplant: „Dieses Grundstück soll nicht dauerhaft als Wagenplatzstandort genutzt werden“, versichert Veronika B., ebenfalls eine Aktivistin. Der Besitzer des Grundstücks, Stephan Fuld, lässt rechtliche Schritte prüfen, hofft aber, dass die Wagenplatztruppe abzieht, bevor Maßnahmen ergriffen worden sind.
Die Gruppe „Treibstoff“ ist die letzte noch verbliebene mobile Truppe von Wohnwägen. Die beiden anderen – „AKW Lobau“ und die Gruppe „Hafenstraße“ – haben sich auf einem Gelände in der Lobau niedergelassen.
Stadträtin gesprächsbereit
Die Gruppe „Treibstoff“ hingegen hofft, im Rahmen von Modellen der Zwischennutzung von Baustellen in Wien selbst immer wieder Unterschlupf zu finden: „Die Zwischennutzung wäre ein geeignetes Modell, um selbstverwaltetes Wagenleben auch auf zentralen Flächen zu realisieren. Das Einzige, was fehlt, ist die Dialogbereitschaft der Stadtverantwortlichen“, so Valentin J.
Die zuständige Stadträtin Maria Vassilakou zeigt sich aber von der Idee nicht abgeneigt: „Es gibt Verhandlungen mit den Aktivisten der Wagenplatztruppe und wir können uns eine Lösung in dieser Form durchaus vorstellen“, so Andreas Baur von ihrem Büro.
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