Wolfgang Pissecker über sein Perchtoldsdorf
Seit 56 Jahren lebt der Multikünstler Wolfgang „Fifi“ Pissecker in Perchtoldsdorf. „Wenn man seit Geburt den gleichen Wohnort hat ist man mit der Gegend sehr verwurzelt. Daher kann ich mir auch nicht vorstellen irgendwo anders zu wohnen,“ so Pissecker. Bekannt wurde er als Mitglied der mittlerweile erfolgreichsten Kabarattgruppe „Die Hektiker“, die ihm Auszeichnungen mit der goldenen sowie platinen Schallplatte brachten. „Gut war damals, dass es das Gymnasium in Perchtoldsdorf noch nicht gab und ich daher in das Mödlinger Gymnasium Keimgasse ging. Dort formierten sich die Hektiker vor 40 Jahren.“ Da Pisseckers Vater, ebenfalls in der Kunst- und Kulturszene tätig, gegen den Beruf des Künstlers war, musste Pissecker anfänglich ein Handwerk erlernen. „Doch war ich in der Schule auch schon immer ein Klassenkaspar. Dadurch, dass meine schulischen Leistungen jedoch wenig berühmt waren, war das keine gute Kombination und der schulische Erfolg hielt sich in Grenzen.“ Die ersten Auftritte hatten sie dann im Brauhofsaal, im Gewerbesaal sowie bei verschiedenen Geburtstagen. „Der Social Media- Kanal war damals die Fußgängerzone in Mödling, wo am Wochenende Bands aufgetreten sind und die Gegend sehr belebt war.“ Zusätzlich gab es wenig Konkurrenz im Fernsehen, Privatsender gab es ebenso noch keine. Dies nutzten die jungen aufstrebenden Künstler, ebenso lernte Pisseckers Vater den Wunsch des Sohnes, der mittlerweile den Beruf des Druckformenherstellers gelernt hat, zu akzeptieren. „Mein Vater wollte für mich immer einen sicheren Job haben – dies wäre mit diesem Beruf, den es mittlerweile nicht mehr gibt, ohnehin fehlgeschlagen.“ Den Erfolg des Sohnes konnte er jedoch leider nicht mehr miterleben – er verstarb bereits mit 56, als Pissecker zwanzig Jahre jung war. Pissecker ist heute als Schauspieler, Kabarettist, Regisseur und Autor bekannt. „Das Schöne an dem Beruf ist, sich frei entfalten zu können, seine Zeit frei einteilen zu können und andere zu inspirieren.“ So animierte er Zuseher seines Kabarettprogramms „Jakobsweg“ eben diesen zu gehen. Persönlich ist Pissecker gerne auf dem Husarentempel, dem Anninger, im Wienerwald oder in den Weinbergen auf der Hagenaurunde unterwegs. „Diese gehe ich fast täglich mit meinem Leihhund – war also sicher schon 10.000 Mal dort spazieren.“ Die urbane Nähe zu Wien, aber auch die Möglichkeit über die Weinstraße zu fahren und gleich am Land zu sein macht für den Künstler diese Region aus. Kurzum fasst Pissecker es trefflich zusammen: „Wir leben im Paradies.“
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