Bezirk Mödling: Anruf aus dem "Hüttldorf"
Trotz Handy-Boom gibt es im Bezirk Mödling noch 185 Telefonzellen. Die Bezirksblätter beim Lokalaugenschein.Die Universaldienstverordnung verpflichtet A1 den Stand von 1997 aufrecht zu erhalten.
MÖDLING. Es ist eine Zeitreise zwischen Wählscheibe und Highspeed-Internet. Sie haben Leben gerettet, Beziehungen ermöglicht oder mitgeholfen Kriminelle zu überführen. Einst unverzichtbar, ist es zuletzt ruhiger um die "Hüttln" geworden. Die Bezirksblätter brachen zum Lokalaugenschein auf.
Im Mautwirtshaus gab es lange einen Münzfernsprecher. "Wir hatten ein Festnetztelefon, das die Gäste nutzen konnten. Davor stand ein Sparschwein, wo man was reinwerfen konnte, das war aber oft leer", erinnert sich Edda Mayer-Welley zurück. Nachdem das Telefonieren der Gäste immer mehr wurde, entschloss man sich dann, das Hinausrufen nicht mehr zu ermöglichen. Das war aber keine befriedigende Lösung und so wurde ein Münzfernsprecher montiert, der bis vor wenigen Jahren im Wirtshaus war.
Einzige Möglichkeit
Die Seniorenrunde der Gemeinde Mödling ist bei einer gemütlichen Kartenrunde versammelt. Anton Mayerhofer erinnert sich an seine Telefonanfänge in den 50-ziger und 60-ziger Jahren zurück. "Als ich 18 war, da war das Telefon eine der wenigen Kommunikationsmöglichkeiten. Voneinander gehört hat man nur, wenn man angerufen hat." Damals war es nicht üblich, dass man dauernd und vor allem täglich telefoniert hat.
"Heute geht das alles viel schneller. Ein Mail kann ich jederzeit schreiben und auch am Handy lesen, man ist immer erreichbar und das Handy wird nicht nur zum Telefonieren genutzt", wobei Mayerhofer auch betont, dass man ein Handy für Notfälle griffbereit haben sollte.
Im Gasthaus angerufen
"Meine Mutter hat im Gasthof Biegler gearbeitet. Wenn ich was von ihr gebraucht habe, dann habe ich dort angerufen und sie am Telefon verlangt. Dann habe ich aufgelegt und ein paar Minuten später sie nochmals angerufen", so Elisabeth Veprek schmunzelnd. "Ansonsten bin ich zur Telefonzelle zum Rathaus gegangen und habe dort telefoniert."
Elfriede und Albin Beer sind im 12. Bezirk in Wien aufgewachsen. "Bis wir 1974 nach Mödling gezogen sind, hatten wir überhaupt kein eigenes Telefon. Wenn man telefonieren wollte, musste man zur Telefonzelle gehen." Was alle bestätigen ist, dass man früher nicht so viel telefoniert hat. "Wenn ich mit meinem Freund reden wollte, dann bin ich zu ihm nach Hause gegangen", so Anton Mayerhofer.
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