Waldsanatorium: Personal ist am Limit
Vorwürfe: Mitarbeiter sollen unter katastrophalen Bedingungen arbeiten. Leitung verspricht Besserung.
Keine Kollektivverträge, unbezahlte Überstunden, Unterbesetzung und mobbing: So lauten die schweren Vorwürfe, die Teile der Belegschaft erheben. Die Leitung versucht zu beruhigen: „Es soll sich alles ändern.“
PERCHTOLDSDORF.. Von katastrophalen Arbeitsbedingungen sprechen eine ehemalige Ärztin und ein Mitglied des Betriebsrates im Gespräch mit den Bezirksblättern. Ihre Identität wagen sie – „aus Angst vor den weitreichenden Kontakten der Firma“ – nicht preis zu geben.
Die Vorwürfe wiegen auch schwer: So sollen auf rund 140 Patienten im Tagesdienst nur drei Ärzte, zwei Küchenmitarbeiter, rund 25 Therapeuten und oft nur zwei Reinigungsmitarbeiter kommen. „Darunter leiden nicht nur wir, sondern auch die Qualität der Betreuung und in weiterer Folge die Patienten.“ Es soll auch schon öfter darauf hingewiesen worden sein, dass die Versorgung nicht mehr zu verantworten sei. „Außerdem arbeiten wir um einen Mickey Maus-Lohn“, spricht das Betriebsratsmitglied die Verträge an, die nicht den Kollektivvereinbarungen entsprechen und auch Überstunden sollen in der Vergangenheit nicht ausbezahlt worden sein. „Wer etwas sagt, dem droht Psychoterror“, so die ehemalige Ärztin. „Man wird regelrecht fertig gemacht und raus geekelt.“ Die Forderung: „Dass die, die prüfen sollten, endlich die Augen aufmachen und etwas unternehmen.“
Dass die Vorwürfe größtenteils nicht von der Hand zu weisen sind, bestätigt Markus Farag, Betriebsrat der Arbeiter. Aber: „Wir arbeiten an den Problemen und es gibt konstruktive Gespräche. Wir stocken Personal auf und auch die Verträge sollen jetzt auf Kollektivverträge geändert werden. Die Leitung ist wirklich bemüht, etwas zu ändern.“ Farag zu den Mobbing-Vorwürfen: „Es hat sicher Kommunikationsfehler gegeben, aber auch das soll der Vergangenheit angehören.“
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