Pflege in Mödling
Zusammenhalt ist gefragt

Mödlings Sozialstadträtin Roswitha Zieger. | Foto: mc
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Die Zahl alter Menschen im Bezirk steigt rasant. Die Politik reagiert mit neuen Pflegekonzepten.

BEZIRK MÖDLÖING. (mc) Die Zahl der Menschen mit 80 Jahren und älter wird im Bezirk Mödling bis 2035 um 85 Prozent steigen. Derzeit werden rund 66 Prozent der zu pflegenden Personen im Bezirk informell, das heißt insbesondere durch Angehörige, gepflegt. 15 Prozent durch mobile Dienste, 7,4 Prozent sind in der 24-Stunden-Betreung und 10,8 stationär in Pflegeheimen.
Wenn sie an ihre Zukunft denken haben die Mödlinger ganz klare Vorstellungen. Neun von zehn wollen auch im Alter in den eigenen vier Wänden leben. Das Land Niederösterreich plant deshalb eine 'Pflege daheim-Garantie' einzuführen und den Grundsatz 'Mobil vor stationär' im Pflegesystem verankern, und auch für pflegende Angehörige soll es Verbesserungen geben.

Hohe Kosten

Auch Mödlings Sozialstadträtin Roswitha Zieger hat selbst eine gewisse Zeit ihre Eltern gepflegt: „Zuerst habe ich die Pflege selbst übernommen, dann wurde ich durch eine Haushaltshilfe abgelöst, die stundenweise anwesend war.“ In der Nacht jedoch musste Zieger selbst zur Verfügung stehen: „Das war aber deshalb problematisch, da wir nicht im selben Haus wohnen.“ Als dann die Mutter nach einem Spitalsaufenthalt zurückkam und mehr Pflege nötig war, musste alles sehr schnell gehen. „Wir hatten großes Glück gleich eine gute Pflegerin vermittelt bekommen zu haben.“ Roswitha Zieger weiß aber, dass das nicht selbstverständlich ist: „Neben seriösen Agenturen gibt es auch sogenannte schwarze Schafe, die bewusst in wohlhabenden Gebieten aus der Not ein lukrierendes Geschäft machen.“ Obwohl professionelle Pflege für den betagten Menschen oft angenehmer als die durch nahe Angehörige ist, muss diese auch finanziert werden können. „Mit 2.500 Euro bis 3.000 Euro pro Monat ist das eine hohe Summe, die erst einmal aufgebracht werden muss. Denn einen Platz im Pflegeheim gibt es erst ab Pflegestufe IV“, weiß Zieger. Daher sei auch Hilfe durch die übrigen Familienmitglieder in diesen Fällen sehr gefragt.

Zusammenhalt

Auf den Zusammenhalt ihrer Familie war auch die Mödlingerin Monika S. angewiesen, als sie ihre Schwiegermutter pflegte. „Ich hatte das Glück, dass meine Schwiegermutter kein richtiger Pflegefall war und ich nicht Vollzeit beschäftigt bin.“ Auch ist es wichtig noch weitere Familienmitglieder mit der Pflege betrauen zu können. „An Tagen, an denen man selbst einmal nicht kann ist es wichtig, dass jemand aus der Familie bereit ist einzuspringen“, gesteht Monika S.

Der Allgemeinmediziner Roozbeh Ahmadi weiß aus seiner Praxis: „Die professionellen Pfleger sind meist sehr gut, da es sich oft um Krankenschwestern handelt. Einzig die Sprachbarrieren können Probleme verursachen.“ Der Mediziner schlägt daher vor Dienstantritt einen Deutschkurs vor. Um pflegenden Angehörigen ihre Arbeit zu erleichtern würde Ahmadi die Möglichkeit einer lückenlosen Aufklärung empfehlen. „Oft sind die Angehörigen zu wenig informiert wann welches Präparat zu verabreichen ist. Dies kann mitunter beim Patienten zu Schwierigkeiten führen.“

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