Ein Spiel für stahlharte Nerven

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MÖDLING/SÜDSTADT. "Unglaublich, ich habe so etwas noch nicht erlebt. Das war wirklich Werbung für den österreichischen Fußball.", so Austria Spieler Manuel Ortlechner nach dem 6:4 seiner Manschaft in Südstadt gegen Admira. Entschieden wurde das Spiel von einem Mann, der bis vor wenigen Wochen nich das Dress der Südtstädter getragen hatte, Philipp Hosiner. Gleich in der zweiten Minute nützte er einen Abwehrfehler Palla, der mit einem Querpass Innenverdeidiger Pöllhuber in Bedrängnis brachte. Dieser legte unfreiwillig für den Ex-Teamkollege auf. Der ehemalige Admiraner ließ noch den in Admiras Startelf zurückgekehrten Kapitän Richard Windbichler aussteigen und schob zum 1:0 ein. Es war das schnellste Tor der Saison.Die Austria kontrollierte danach die Partie, zeigte schöne Kombinationen und hätte fast von einem weiteren Missgeschick des Gegners profitiert. Palla leistete sich erneut einen Fehlpass, der zuvor aus dem Tor geeilte Patrick Tischler war bei einem Heber von Simkovic gerade noch zur Stelle (9.). Die Admira hatte in punkto Torgefahr zunächst nur einen Kopfball von Issiaka Ouedraogo (12.) zu bieten, ehe Schick eine Torlawine innerhalb von 20 Minuten lostrat.
Der Flügelspieler kam mit etwas Ballglück allein vor Heinz Lindner zum Abschluss und ließ sich die Chance nicht nehmen. Die Mannschaft von Dietmar Kühbauer befand sich plötzlich im Hoch, Thürauer (27.) hätte nachlegen können. Fast im Gegenstoß bewies aber auch die Austria wieder ihre offensiven Qualitäten: Ein Gorgon-Lochpass fand Simkovic, der Tischler dieses Mal keine Chance ließ.
Die Austria wurde ihrer Favoritenrolle mit dem zweiten Führungstreffer aber nur vermeintlich gerecht. Die zuvor bei sechs Gegentoren in zwölf Saisonspielen schwer überwindbare Defensive der Favoritner leistete sich einige Unsicherheiten, welche die Admira gnadenlos ausnutzte. Nach einem Konter reagierten die Gäste zu langsam, Jezek schickte Schachner erfolgreich auf die Reise. Für die Violetten kam es noch schlimmer: Thürauer schaffte gegen eine unsortierte Austria-Abwehr Sekunden vor dem Pausenpfiff noch den dritten Südstädter Treffer.
Während die Admira zurückfiel, waren die Wiener nun wieder deutlich präsenter. Die Wende ihrerseits schafften die Gäste allerdings nach Standardsituationen. Zunächst war Innenverteidiger Rogulj nach einem Simkovic-Freistoß per Kopf zu Stelle, dann bewies auch Derby-Held Gorgon nach einem Jun-Eckball "Köpfchen".
Die Austria ging mit der Führung dennoch nachlässig um. Kapitän Manuel Ortlechner klammerte gegen Ouedraogo im Strafraum, der eingewechselte Schwab verwertete den strittigen Elfmeter zum neuerlichen Ausgleich. In der 86. Minute legte Schwab fast noch für die Admira nach, ehe Hosiner endgültig zum Sargnagel für seinen Ex-Verein wurde. Nach einer unfreiwilligen Vorlage von Schachner traf er zum zweiten Mal und bescherte der Austria im Finish mit seinem elften Saisontor endgültig den sechsten Auswärtssieg im siebenten Spiel. "Wir lassen uns die Butter vom Brot nehmen, und das ist schade. Normalerweise, wenn man vier Tore schießt, geht man als Siegervom Platz, aber wenn Du sechst Tore bekommst schaut die Sache anders aus", so Didi Kühbauer. Peter Stöger war mit der Leistung seiner Truppe weitgehend zufrieden. Offen bleibt ob Marcel Sabitzer bereits im Winter ein Violetter wird. "Wenn er die Admira verlassen möchte, wäre es fahrlässig sich nicht um ihn zu bemühen. Aber ob er zu sich letztendlich für die Austria entscheidet ist seine Sache", so Stöger der sich über Medienberichte in dieser Causa nicht besonders begeistert zeigte. Hosiner widerlegte eindruksvoll die Statistik, wonach die Austria mit Ihm weniger Punkte machte als ohne ihn.






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