Bei Unfall in besten Händen
Als eine der größten unfallchirurgischen Abteilungen versorgt das Team um Prim. Univ.-Prof. DDr. Thomas Klestil jährlich rund 50.000 Frischverletzte. Das Spektrum der akuten Unfallchirurgie wird ebenso abgedeckt wie die Versorgung chronischer Schäden.
MÖDLING. Das Team der Unfallchirurgie ist im Raum versammelt, die Uhr schlägt 7.30. Zeit, die drei großen Bildschirme aufzudrehen und mit der Videokonferenz zu beginnen! Täglich startet die standortübergreifend geführte Abteilung des Landesklinikums Thermenregion Baden-Mödling auf diese Weise per Knopfdruck in den neuen Arbeitstag. Im virtuellen Forum werden nun die Neuaufnahmen der letzten 24 Stunden an Hand von Röntgen-, CT- und MR-Bildern besprochen und festgelegt, was in welcher Reihenfolge getan werden muss. Hier erfährt jeder Mitarbeiter, was am jeweils anderen Standort gerade geplant ist, hier werden gemeinsam Entscheidungen getroffen.
„Eine Abteilung an 2 Standorten zu führen, bedeutet sehr genau planen zu müssen, um alle Patienten effizient und bestmöglich versorgen zu können. Für die Mitarbeiter bedeuten die beiden Standorte eine sehr komplexe Organisation und vorausblickende Planung, für unsere Patienten wird dadurch aber die Erreichbarkeit um ein Vielfaches vereinfacht“, erklärt Prim. Univ.-Prof. DDr. Thomas Klestil. Der Leiter der Unfallchirurgie pendelt selbst täglich zwischen den Standorten: „Für mich beginnt jeder Arbeitstag an einem der beiden Standorte und hört am jeweils anderen auf. Bin ich bei der Morgenbesprechung in Mödling, so erlebe ich die Videokonferenz am Ende des Arbeitstages in Baden und umgekehrt. Durch viele Rotationen sowie einen vorgefassten, transparenten Monatsplan, sind die Badener und die Mödlinger Mannschaft mittlerweile zu einem Team zusammengewachsen.“
Rund um die Uhr im Einsatz
So ist das Team der Unfallchirurgie rund um die Uhr im Einsatz, täglich teilen sie sich dazu in die unterschiedlichen Verantwortungsbereiche der Abteilung – von der Frischverletzten-Ambulanz über Kontroll- und Spezialambulanz bis hin zu OP-Sälen und der Arbeit auf den Stationen – auf. Aufgrund der Größe der Abteilung – die Unfallchirurgie ist die größte Abteilung in Niederösterreich – stehen dem Team routinemäßig 4 Operationssäle, an manchen Tag sogar 5, zur Verfügung. Aufgrund der Aufteilung aller Ressourcen auf 2 Standorte, die bei Engpässen immer ein Ausweichen auf den jeweils anderen Standort möglich macht, können hier nicht nur akute Verletzungen so rasch wie möglich versorgt werden, sondern auch geplante Eingriffe mit sehr geringer Wartezeit vorgenommen werden.
„Bei der Wartezeit für Operationen zur Behebung chronischer Störungen des Bewegungsapparates liegen wir bereits jetzt weit unter dem österreichischen Durchschnitt. Durch ein vermehrtes Angebot im tagesklinischen Bereich, also z.B. Kniearthroskopien, bei denen die Patienten noch am selben Tag nach Hause gehen können, wollen wir die Wartezeiten in Zukunft noch weiter verkürzen“, kündigt Klestil an.
Menschlichkeit an erster Stelle
Während für einen Teil der Patienten ein langer Leidensweg vorausgeht, sie Zeit haben, sich auf einen Eingriff vorzubereiten, kommt für andere die Operation umso plötzlicher.
„Viele werden von einer Sekunde auf die andere aus ihrem normalen Leben gerissen. Nach einem Unfall sind wir auf der Station oft ihr ers-ter Ansprechpartner“, schildern die Mödlinger Stationsleitungen DGKS Resi Sommergut und DGKS Maria Ambrosch. „Bei uns ist daher viel Fingerspitzengefühl gefragt, das Zwischenmenschliche hat in der Betreuung eine ganz wesentliche Bedeutung.“ „Auch wenn es bei uns oft passiert: „Zu sehen, wie die Patienten, die nach einem Unfall eingeliefert wurden, wieder selbstständig hinausspazieren können, ist wirklich toll“, betont DGKS Karin Pehab, Stationsleitung.
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