Wr. Neudorfer Firma macht der Industrie Dampf mit der Sonne
(red). Mit einer von ihr entwickelten umweltfreundlichen Dampferzeugung per Sonnenenergie für Industriebetriebe kurbelt die Fresnex GmbH in Wiener Neudorf, Bezirk Mödling, ihr Auslandsgeschäft an. Dem NÖ Innovationspreis 2017 ist diese Erfindung eine Anerkennung wert gewesen. Wie Geschäftsführer Hartmut Schneider dem NÖ Wirtschaftspressedienst mitteilte, könne man mit seinem System Energie und CO2 einsparen und fossile Brennstoffe ersetzen. Im Fokus der Anwendung sind in erster Linie sonnenintensive Regionen.
Ein Spiegelsystem leitet die Sonnenstrahlen auf ein Rohr, in dem Wasserdampf mit Temperaturen von 100 bis 250 Grad erzeugt wird. Ein Modul, das 2,5 mal fünf Meter groß ist, besteht aus 45 Spiegeln, die das Sonnenlicht für die Dampferzeugung reflektieren. Diese Module können auf Flachdächern leicht montiert werden. Laut Schneider ist so eine Anlage ab 400 bis 500 Quadratmetern wirtschaftlich betreibbar. Aber auch Anlagen in der Größe von 20.000 oder auch noch mehr Quadratmetern sind durchaus möglich. Die Amortisationszeit beginnt ab vier Jahren.
Die Industrie setzt Dampf zu unterschiedlichen Zwecken ein. Zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie oder zum Vulkanisieren von Gummi. Schneider ist davon überzeugt, dass sich seine Dampferzeugung zum Standard entwickeln wird. Sinnvoll sei diese Anwendung insbesondere in südlichen Regionen, wo es viel Sonnenschein gibt, betont der Firmenchef. Eine Demonstrationsanlage ist in Hartkirchen in Oberösterreich zusammen mit der Ecotherm Austria GmbH errichtet worden. Jede Anlage wird kundenspezifisch geplant und derzeit noch in Wiener Neudorf produziert.
Zwei Anlagen in Spanien sind schon in in Betrieb, zwei weitere, ebenfalls in Spanien, stehen knapp vor der Beauftragung. Derzeit konzentriert sich die Firma auf den Süden Europas, neben Spanien auch auf Italien und Griechenland. Schrittweise ist der Einsatz dieses System über Nordafrika, Türkei, Asien und Amerika weltweit geplant. Dort sollen jeweils lokale Produktionen aufgebaut werden.
Derzeit beschäftigt Fresnex vier Mitarbeiter, sucht aber dringend Ingenieure für die Entwicklung und Produktion. „Ich würde mich über weibliche Ingenieure im Team sehr freuen“, sagt Schneider. Die Exportquote soll heuer 100 Prozent ausmachen. „Wegen des erst anlaufenden Geschäftes nach der Entwicklungsphase“, will das Unternehmen vorerst „noch keine Angaben über den Umsatz machen“. (hm)
www.fresnex.com
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.