„Das Leben ist viel zu lang“
Dirk und Stermann und Christoph Grissemann im bz-Interview.
bz: Im Film „3 Eier im Glas“ stecken Sie beide in einer Midlife-Crisis. Wie ist das privat bei Ihnen so?
Christoph Grissemann: "Schwer zu beantworten. Ich kenne so etwas nicht. Also ich kenne krisen schon, aber keine Midlife Krise. Ich hab weder Lust die Freundin zu wechseln, noch ein schnelles Auto zu kaufen. Das würde mich nicht reizen. Mein Leben groß verändern will ich auch nicht. So gesehen, spielt das Wort für mich nicht die geringste Rolle. Gott sei Dank."
Stermann: "Ich mag es, wenn sich in meinem Leben etwas ändert. Wie man das nennt, weiß ich nicht genau. Aber ich finde, dass ein Leben zu wenig ist, um alles erleben zu können. Ich fände es besser, mehrere Leben zu haben"
Grissemann:" Bei mir ist‘s genau umgekehrt. Ich finde das Leben ist viel zu lang. Es gibt wahnsinnig öde Momente."
bz: Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie sympathisch ist Ihnen Stermann?
Grissemann: "Er mir? 9!"
Stermann: "Würde ich auch sagen. So 8 bis 9. Sagen wir mal 8. 8 ist ja viel."
Grissemann: Aber nicht 9.
bz: Und auch keine 10.
Stermann: „Wer ist denn schon eine 10? Ich glaube, auch Mahatma Gandhi hatte seine schlechten Seiten.“
bz: Was war die skurrilste Reaktion, die Sie erhalten haben
Stermann: "Da gibt es viele. Wir haben schon Zuschriften bekommen, dass, wenn wir in Nordkorea wären, schon längst im Gefängnis sitzen würden und in arabischen Ländern geköpft werden würden. So gesehen, halten wir uns wacker. "
bz: Was ist Ihnen privat wichtig?
Grissemann: "Das Privatleben ist mir sehr wichtig."
Stermann: "Privat ist mir das Berufsleben am wichtigsten."
bz: Haben Sie ein Aufwärm-Ritual vor Ihren Auftritten?
Grissemann: "Bei uns ist es eigentlich relativ still. In der Garderobe herrscht oft schlechte Laune. Alkohol ist auch manchmal der einzige Freund, den man hat. Und dann geht’s auch schon raus. Aber das ist schon eine sehr routinierte Angelegenheit. Bei Bühnenauftritten gibt es Gott sei Dank auch keine Nervosität.“
bz: Sie haben nie Lampenfieber?
Stermann: "Es ist ja mehr so, dass wir vorm Auftritt fast einschlafen."
bz: Wie ist das so mit dem Lustigsein? Fällt einem das von Auftritt zu Auftritt leichter?
Stermann: „Durch unseren Beruf haben wir auch den großen Vorteil, dass die Leute uns auf der Straße immer anlächeln. Wär ich jetzt Finanzminister, würde mich jeder attackieren wollen. Da ist mir das schon lieber, dass ich ein unwichtiger Witze-Erzähler bin.“
Werden Sie den diesjährigen Song Contest im Radio kommentieren?
Grissemann: „Das ist over.“
Stermann: „Deswegen wird wahrscheinlich der Song Contest auch abgesagt.“
Zur Person
Die Romy-Preisträger Dirk Stermann (49) und Christoph Grissemann (48) moderieren seit acht Jahren die TV-Show „Willkommen Österreich“. Die Zusammenarbeit des Duos begann 1990 mit der Radio-Satire „Salon Helga“ – zuerst auf Ö3, dann auf FM4.
Stermann und Grissemann stehen ab 15. April wieder gemeinsam mit Naked-Lunch-Frontman Oliver Welter im Drei-Mann-Theaterstück „Für die Eltern was Perverses!“ im Rabenhof auf der Bühne. Infos: www.rabenhof.at
Der Film "3 Eier im Glas" mit Dirk und Stermann und Christoph Grissemann in den Hauptrollen startet am 10. April 2015 in den Kinos.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.