Schwere Zeiten für die Gewässer und deren Bewohner
Fischotter, Wilderer im Wasser

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Der Klimawandel und die damit verbundenen Folgeerscheinungen setzen unseren Gewässern stark zu, der Fischotter reiht sich ebenfalls in den Kreis der Übeltäter.

PIELACHTAL. "Zu einer der wichtigsten Ressourcen in Niederösterreich gehört das Wasser mit all' seinen Lebewesen. Die Fischerei nimmt das, was das Gewässer hervorbringt, aber beschränkt sich dabei selbst auf das für den Fischbestand verträgliche Maß und wie auch in der Jagd, werden Schonzeiten vorgesehen und sogenannte Brittelmaße (Maß für die Entnahme) eingehalten. Der Fischotter hingegen ist ein opportunistischer Beutegreifer. Er nimmt sich das, was gerade erbeuten kann und teilweise erbeuten die Fischotter viel mehr als sie tatsächlich fressen", erklärt der Landesfischermeister Karl Gravogl.

Langfristiger Schaden?

"Für die Fischerei verursacht der Fischotter einen unwiederbringlichen Verlust. Auch stellt er eine Bedrohung für geschützte Wassertiere dar, wie zum Beispiel der gemeinen Flussmuschel oder der Flussperlmuschel. Diese Muschelarten können nur dauerhaft gesunde Populationen erhalten, wenn geeignete Fischarten in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Wenn die Fischpopulationen durch Ausfraß durch den Fischotter unkontrolliert ausgedünnt werden, kann dies zum Aussterben dieser streng geschützten Arten führen", erklärt der Experte weiter. Auch beim Fischereiverein Obergrafendorf kennt man diese Problematik: "Ohne Besatzmaßnahmen gäbe es so gut wie keine Fische mehr. Die Ergebnisse der Fischbestandserhebungen sind äußerst bedenklich", weiß der Obmann Gerhard Schmid. "Der Fischotter hat keine natürlichen Feinde und vermehrt sich beinahe rund um die Uhr, in ganz Österreich. Eine furchtbare Entwicklung erleben wir in der Pielach, wo der Huchen (Donaulachs) heimisch ist. Dieser ist mittlerweile fast zur Gänze ausgerottet", berichtet Gerhard Schmid weiter. 

Mittelmaß erstrebenswert

Aktuell sind der Fischerei aufgrund des Einschreitens einiger Naturschutzorganisationen die Hände gebunden, um Maßnahmen zum Schutz der Bestände an Wassertieren und der Fischereirechte zu ergreifen. "Den Teichwirtschaften im Waldviertel wurde zumindest lt. NÖ Fischotterverordnung die Erlaubnis erteilt, eine bestimmte Anzahl an Fischottern zu entnehmen. Die Fischereiwirtschaft in den Fließgewässern wurde dabei jedoch völlig ausgeschlossen und steht schutzlos einer immer größer werdenden Population von Fischottern gegenüber", spricht Karl Gravogl über die aktuellen Entwicklungen. "Wir sehen den Fischotter als Teil unserer heimischen Tierwelt und streben nicht an, dass er wieder verschwindet, aber die unkontrollierte Ausbreitung mangels natürlichem Feind schadet sowohl anderen Tierarten als auch dem Menschen. Speziell in der Forellenregion und in den wenigen Huchengewässern sollte die Besiedelungsdichte des Fischotters auf ein verträgliches Maß gesenkt werden", schließt Gravogl sein Statement ab.

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