Protest in Markgraf-Rüdiger-Straße
Beschwerdechor führt Autofahrer durch Blumen-Wohnstraße
Im Ersten Wiener Wohnstraßen-Grätzel hinter der Stadthalle feiert "space and place" am 18. September zum dritten Mal den Tag der Wohnstraße. Am 22. September wird der Wiener Beschwerdechor Autofahrer durch die Blumen-Wohnstraße begleiten.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Am 22. September 2020 werden die mit Blumen bemalten Wohnstraßen Markgraf-Rüdiger-Straße/Langmaisgasse im 15. Bezirk, die über den Sommer als „Coole Straße“ gesperrt waren, wieder für den Verkehr geöffnet. Autofahrer werden an diesem Tag von 18-19 Uhr vom Wiener Beschwerdechor akustisch durch die Straße geführt.
Davor noch, am 18. September, begeht die Kulturinitiative "space and place" den dritten Tag der Wohnstraße im dortigen „Ersten Wiener Wohnstraßen-Grätzel“.
Hinter der Stadthalle befinden sich sieben Wohnstraßen in unmittelbarer Nähe. „Wir erkennen darin ein Potential für Klima- und Wohlfühloasen ähnlich der Superblocks in Barcelona. Daher haben wir hier das ‚Erste Wiener Wohnstraßen-Grätzel‘ ausgerufen“, erklärt Brigitte Vettori, Initiatorin von "space and place". Seit zwei Jahren bespielen die Stadtmacher gemeinsam mit Kooperationspartnern und Anrainern die dortigen Wohnstraßen.
Performance „Pro-Vokation auf der Wohnstraße“
Just rund um den „Autofreien Tag“ wird die Blumen-Wohnstraße Markgraf-Rüdiger-Straße/Langmaisgasse wieder für den motorisierten Verkehr geöffnet. Während der Schließung mussten die Autofahrer auf andere Straßen – andere als Wohnstraßen – ausweichen. „Wir hoffen, dass in dieser Zeit alte ‚Fahrmuster‘ durchbrochen wurden und die Autofahrer weiterhin die neuen Strecken nutzen. Und nicht wieder verbotenerweise durch die Wohnstraße fahren“, so Vettori. Es werde sich zeigen, ob die Blumen auf der Blumen-Wohnstraße Signal genug sind.
Mit der Performance „Pro-Vokation auf der Wohnstraße“ wird der Wiener Beschwerdechor die Autofahrer jedenfalls an diesem Tag von 18 bis 19 Uhr im vorgeschriebenen Schritttempo beim Befahren der Wohnstraße geleiten. Mehr Infos dazu gibt es auf www.spaceandplace.at/wohnstrassenleben
Wohnstraßen-Fakten
Würde man alle rund 190 Wohnstraßen Wiens aneinanderreihen, käme man auf eine Länge von mehr als 32.000 Meter „bewohnbare“ Straße (Stand 2013) beziehungsweise 57 Fußballfelder. Viel Platz für Begegnungen zwischen Menschen im öffentlichen Raum, der laut Gesetz vielfältig genutzt werden darf und auch kann.
Denn Autos dürfen nur in Schrittgeschwindigkeit zu- und abfahren, Radfahren ist auch gegen die Einbahn erlaubt. Man darf auf der Wohnstraße jederzeit sitzen, stehen, springen, planschen, spielen. Es gilt nur eines zu beachten: aufeinander Rücksicht nehmen. Die erste Straße wurde 1983 als Wohnstraße gewidmet.
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