Otmar Issing im HYPO Invest Club – Euro als Spaltpilz der EU?

HYPO NOE-Generaldirektor Peter Harold gemeinsam mit
dem ehem. Chefökonom der EZB Otmar Issing und NÖ LH.Stv. Wolfgang Sobotka beim HYPO Invest Club im Palais Niederösterreich | Foto: Foto: HYPO NOE
  • HYPO NOE-Generaldirektor Peter Harold gemeinsam mit
    dem ehem. Chefökonom der EZB Otmar Issing und NÖ LH.Stv. Wolfgang Sobotka beim HYPO Invest Club im Palais Niederösterreich
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BEZIRK. Am Mittwochabend begrüßte die HYPO Niederösterreich rund 140 hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, Politik und dem öffentlichen Leben zum traditionellen achten HYPO Invest Club im Palais Niederösterreich in Wien. Key-Note-Speaker des Abends war der ehemalige EZB (Europäische Zentralbank) Chefökonom und Präsident des Center for Financial Studies der Uni Frankfurt Otmar Issing – passend zur aktuellen Wirtschafts- und Politiklage – mit dem Thema „Europa und der Euro - Motor der Integration oder Spaltpilz?“. Bereits in den ersten Minuten seines Vortrags betonte Issing, dass die Existenz des Euro als stabile Währung nie wirklich bedroht gewesen sei. In Bezug auf die Europäische Union sieht der ehemalige Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank den Euro jedoch als „Spaltpilz“, welcher die Gefahr birgt, die einzelnen Mitgliedsstaaten auseinanderdriften zu lassen. Die Zukunft des Euro werde laut Issing jedoch nicht in denPeripherieländern der EU, sondern in Ländern wie Italien und Frankreich und deren Reformwillen entschieden werden. Zur Frage, ob die Europäische Union eine Bankenunion brauche, hielt Issing fest: „Die Notwendigkeit der Bankenunion folgt aus dem Versagen der nationalen Einrichtungen und Instrumente. Die EZB wird mit der Bankenaufsicht betraut. Für die gemeinsame Abwicklung bzw. Restrukturierung
sind die wichtigsten Fragen noch ungeklärt. Gleiches gilt für die Einlagensicherung.“ Der Idee von Eurobonds als Weg aus der Krise steht Issing sehr kritisch gegenüber. Die Ausgabe von Bonds, für die alle haften, würde einem fundamentalen Prinzip der Demokratie widersprechen: „No taxation without representation. Damit würde die demokratische Legitimierung der Währungsunion zerstört“, so Issing. Abschließend lobte der Ökonom Europa als das erfolgreichste Integrationsmodell der Geschichte
und wies daraufhin, dass dies nie gefährdet werden dürfe.
In einer anschließenden von Kurier-Chefredakteur Helmut Brandstätter
moderierten Podiumsdiskussion mit HYPO NOE-Generaldirektor und Gastgeber
des Clubabends, Peter Harold, und NÖ Landeshauptmann-Stellvertreter
Wolfgang Sobotka wurden die derzeitige Lage in Europa sowie notwendige
Maßnahmen für eine stabile Zukunft der Währungsunion bzw. des Euro
diskutiert. Dabei betonte Harold, dass der Euro eine solide Währung sei und
seit seiner Einführung sogar noch weiter an Stabilität gewonnen hätte. Ein
vorrangiges Problem ortet Harold jedoch in der in den letzten Jahren am
Kapitalmarkt, aber auch in der Bevölkerung steigenden Verunsicherung
aufgrund der Peripheriestaaten wie beispielsweise Griechenland.
Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka sieht Europa, genau wie
Prof. Issing, als ein Friedensprojekt und fordert „in solch fragilen und
volatilen Zeiten“ eine politische Vision.

Bild von li. nach re.:

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