Bei Begräbnis fehlte die Leiche
Skurril: Gerichtliches Nachspiel wegen einer vergessenen Leiche.
MANNSWÖRTH/KORNEUBURG (mr) Am 26. November hätte ein in Österreich verstorbener Exiltürke in heimatlicher Erde zu Grabe getragen werden sollen. Ein auf Türkeireisen spezialisiertes Reisebüro hatte den Flug von dreißig Trauergästen und die Überführung des Leichnams für den 25. November organisiert.
Sarg blieb in Lagerhalle
Obwohl der Sarg rechtzeitig einer Spedition übergeben worden war, verblieb er in der Lagerhalle in Mannswörth, die Maschine hob nur mit den Trauernden ab. Über das Wochenende machten die Verwandten dem Reiseveranstalter telefonisch die Hölle heiß. Eine sofortige Abhilfe war nicht möglich, weil die Spedition bis Montag geschlossen war.
Handfeste Mängelrüge
Der 36-jährige Geschäftsführer des Reisbüros fühlte sich vom zur Rede gestellten Lagerleiter beleidigt, weil dieser die Füße nicht vom Schreibtisch nahm. Das büßte der Ungehobelte mit einem Nasenbeinbruch und dem Verlust von drei Zähnen seiner Prothese. Zur Einholung des Gutachtens eines medizinischen Sachverständigen über die Schwere der Verletzung musste die Hauptverhandlung vertagt werden.
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