Mohn ist auch eine
Blume.....
Vegetative Merkmale[Quelltext bearbeiten]
Der Schlafmohn ist eine einjährige und aufrechte krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 cm bis 1,5 m erreicht. Der runde, überlaufende Stängel ist selten verzweigt. Es wird eine Pfahlwurzel gebildet.
Die einfachen, wechselständigen Laubblätter sind etwa 5 bis 20 cm lang. Die Blätter sind am Rand gezähnt bis gesägt.
Generative Merkmale[Quelltext bearbeiten]
Die Blütezeit ist von Juni bis August. Der Blütenstiel ist schlank und behaart. Die relativ große Blütenknospe ist meist 15 bis 25 (10 bis 30) mm lang und steht auf. Beim Öffnen der Blütenknospe fallen die zwei Kelchblätter ab. Die geöffneten, zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 5 bis 10 cm radiärsymmetrisch. Die vier weißen bis violetten (selten roten) Blütenkronblätter sind etwa doppelt so groß wie die Kelchblätter und weisen am Grund einen dunklen Fleck auf. Die Staubblätter haben gelbe Staubfäden und 2 bis 4 mm lange Staubbeutel. Die Blüte ist meist schon nach wenigen Tagen komplett bestäubt und wirft dann auch ihre Blütenkronblätter ab. Die Blüten von Ziermohnrassen können andersfarbig sein und mehr als vier Blütenkronblätter besitzen.
Die kugeligen Kapselfrüchte enthalten hunderte Samen. Die relativ kleinen Samen sind nierenförmig, hart, erhaben netzartig geadert und grubig vertieft. Stahlblaue Samen sind der Wildform am ähnlichsten, weißliche Samen enthalten weniger Öl und werden zur Mehlherstellung verwendet. Eine Sorte mit grauen Samen (Waldviertler Graumohn) ist in Österreich populär und dessen Herkunftsbezeichnung geschützt. Die Tausendkornmasse beträgt nur ca. 0,3 bis 0,7 Gramm.
Mohn als Rauschmittel
Opiumkügelchen
Weitere Produkte des Schlafmohns sind die in dem weißen Milchsaft enthaltenen Alkaloide. Zu den wichtigsten der insgesamt 40 Alkaloide zählen Morphin, Codein, Papaverin, Noscapin (= Narkotin), Thebain und Narcein. Morphin, Codein und Thebain sind Morphinanderivate. Narkotin, Papaverin und Narcein dagegen sind Benzylisochinolinalkaloide. Ein großer Teil liegt als Salz mit der Mekonsäure gebunden vor (so genannte Mekonate). Das Heroin wird synthetisch aus dem Mohn-Inhaltsstoff Morphin hergestellt, ist aber selbst nicht im Mohn enthalten.
Ausgereifte Fruchtkapseln enthalten im Vergleich zu grünen mehr Codein und weniger Morphin. Aus getrockneten und fein vermahlenen Fruchtkapseln kann medizinischer Tee bereitet werden. In Trinkalkohol (Ethanol) löst sich Morphin wesentlich besser als in Wasser, sodass sich starke Tinkturen herstellen lassen.
Zur Gewinnung von Opium werden die schon dick angeschwollenen, aber noch grünen Mohnkapseln in den Abendstunden stellenweise angeritzt. In den folgenden Morgenstunden wird der getrocknete, braun verfärbte Milchsaft der gegliederten Milchröhren – das Rohopium – durch Abkratzen gewonnen. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt, bis die Fruchtkapsel gleichmäßig vernarbt ist. Eine Kapsel liefert etwa 20–50 mg Rohopium, das 3–23 % Morphin enthält.
Rauchopium oder Chandu wird traditionell durch Wiederauflösen des Rohopiums in Wasser und anschließendes Einkochen gewonnen. Die feuchtbleibende Masse wird nun der Fermentation überlassen, die nach einigen Tagen oder Wochen abgeschlossen ist. Anschließend wird das Ferment getrocknet, bis es eine feste, knetbare Masse ergibt. Eine andere Sorte Rauchopium wird durch Wasserlösung und filtrative Abscheidung des Latex und Wachses hergestellt.
Durch chemische Derivatisierung (Acetylierung → Säureesterbildung) des Morphins entsteht Heroin (Diamorphin, Diacetylmorphin), das die drei- bis sechsfache analgetische (schmerzstillende) Wirkung von Morphin besitzt.
Die illegalen Hauptanbaugebiete von Schlafmohn liegen in Afghanistan sowie in Südostasien (Goldenes Dreieck).[33] Legaler Anbau zu medizinischen Zwecken wird hauptsächlich in Indien, in der Türkei und in ehemaligen Sowjetrepubliken betrieben. (Quelle wiki)LG Kurt
22 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.