Hilfe für das Frauenhaar
In Ebreichsdorf wurde eine Pflegeaktion für das selten gewordene Frauenhaar gestartet.
EBREICHSDORF. Freunde und Kenner des Frauenhaares trafen sich mit Rechen und Motorsense ausgerüstet zu einer gemeinsamen Hilfsaktion bei einer Wiese in Schranawand nahe der Gemeindegrenze zu Moosbrunn.
„Kulturlandschaft erhalten“
Gekommen waren Naturliebhaber, die Obfrauen der Dorferneuerung Ebreichsdorf und Unterwaltersdorf und Vetreter der Bauernschaft auf Einladung der grünen Umweltgemeinderätin Maria Melchior und des NÖ Naturschutzbundes. Der Grund: Das Frauenhaar, auch Federgras genannt, wächst hier immer schütterer und droht ganz zu verschwinden. Von der ehemals riesigen Hutweide ist nur ein kleines, letztes Wiesenstück von 0,1 ha – also 1000 m2 – Größe übrig geblieben. UGR Maria Melchior: „Wir verbinden mit dieser Wiese Erinnerungen und Geschichten. Es ist ein Stück Kulturlandschaft, das wir für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten wollen.“ In nur 3 Stunden gemeinsamer Anstrengung gelang es die Wiese zu mähen und das Mähgut abzutransportieren.
Bedingungen verbessert
Ziel war es die Bedingungen für Steppenlebewesen zu verbessern. Da diese viel Sonne und einen kargen Boden ohne Dünger mögen, ist sich Norbert Sauberer vom NÖ Naturschutzbund sicher, dass die Aktion für Frauenhaar und Co genau richtig war.
Sauberer kennt den Wert dieses Trockenrasens: „Bei Erhebungen vor 10 Jahren wurden hier u.a. 50 verschiedene Blütenpflanzen, 14 Zikaden- und 12 Schmetterlingsarten gefunden. 7 der hier wachsenden Pflanzen, wie etwa der Weiden-Alant, sind in Österreich gefährdet.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.