Piesting: Zurück zur Natur
Um den heimischen Fischen einen größeren Lebensraum zu bieten, setzt man auf ursprüngliche Maßnahmen.
STEINFELD. Der Mensch hat im Laufe der Zeit immer wieder Eingriff genommen in Flusslandschaften. Auch die Piesting wurde über die Jahrhunderte reguliert. Das führte dazu, dass der Lebensraum der Fische immer kleiner wurde. So sind Fischarten wie die Bachforelle mittlerweile in Bedrängnis geraten. "Das ist mit ein Grund, weswegen Renaturierungsprojekte umgesetzt wurden", so Alfred Hani, Mitglied des Vorstandes der österreichischen Fischereigesellschaft. "Ziel ist es Fische wieder anzusiedeln, dafür muss man ihnen aber auch einen entsprechenden Lebensraum bieten."
Beispielhaft
Als beispielhaftes Renaturierungsprojekt an der Piesting nennt Hani die Strukturierung der Piesting in Schranawand. "Im Grunde wurden dort auf einem Abschnitt von 300 Meter zehn Steinbuhnen eingebaut und das Gewässerbett erweitert", so Hani. "Man wollte damit in einer regulierten Strecke der Piesting einen neuen Lebensraum schaffen. Da dort die Piesting künstlich begradigt war, gab es kaum Unterstände für Fische. Die Folge war, dass sie abwanderten." Laut Bericht der ökologischen Bauaufsicht soll sich aufgrund der Maßnahmen "in den kommenden Jahren das Gewässer sukzessive durch eigendynamische Prozesse in ein gut strukturiertes Flussbett mit pendelnder Linienführung, kleinräumigen Schotterbänken sowie dynamischen Uferbereichen umwandeln."
Fischaufstiegshilfen
Maßgeblich für einen größeren Lebensraum von Fischen seien zudem sogenannte Fischaufstiegshilfen beispielsweise bei Wasserkraftwerken. "Die Kraftwerke stellen für die Aufwärtswanderung der Fische meist unüberwindliche Hindernisse dar und teilen damit Flusssysteme in Kleinbiotope, in welcher Fische daran gehindert werden, optimale Lebensräume frei zu wählen", so Hani. Die Folge: Geringere Überlebensraten, Wachstumsgeschwindigkeiten und Reproduktionsraten sowie die Gefahr zunehmender Inzucht. "Mithilfe der Aufstiegshilfen können Fische die Wasserkraftwerke umschwimmen", so Hani. "Besonders geeignet und wirksam sind Umgehungsgerinne, welche der Natur angepasst werden. Für die Auflösung kleinerer Querbauwerke haben sich sogenannte „Aufgelöste Sohlrampen“ bewährt."
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