Offener Brief an den Arbeitsminister
GVV Bundesvorsitzender Andreas Kollross zum Vorschlag weniger Teilzeit für Frauen

Andreas Kollross (Mitte) bei der GVV-Bundeskonferenz in Sankt Pölten  | Foto: FB/Kollross
  • Andreas Kollross (Mitte) bei der GVV-Bundeskonferenz in Sankt Pölten
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Als Bundesvorsitzender des Verband sozialdemokratischer GemeindevertreterInnen in NÖ (GVV) wendet sich Bürgermeister Andreas Kollross an den Arbeitsminister.

Sehr geehrter Herr Arbeitsminister Kocher,
Ich schreibe Ihnen heute in meiner Funktion als Bürgermeister, wie als Vorsitzender des sozialdemokratischen Gemeindevertreterverbandes (GVV). Kürzlich haben Sie ein Interview gegeben, in dem Sie sich Gedanken über den bereits vorhandenen und in den nächsten Jahren zu erwartenden Fachkräftemangel machen. Einer Ihrer Lösungsvorschläge war, die Teilzeitbeschäftigung, die in der Regel weiblich ist, zu reduzieren beziehungsweise zumindest die Wochenstundenzahl zu erhöhen. Ichbegrüße die Initiative, vor allem auch deshalb, weil viele Menschen in unserem Land in gezwungener Teilzeitbeschäftigung sind und sehr gerne Vollzeit arbeiten würden.
Es gibt jedoch dabei vor allem ein gesellschaftliches Problem, das es zu lösen gilt. Die Vereinbarkeit von Familie, Kind und Beruf. Nach wie vor ist die Kindererziehung in Österreich weiblich. Nach wie vor gilt beim Familieneinkommen das männliche Ernährerprinzip und nach wie vor finden wir eine gläserne Decke am Arbeitsmarkt vor. Die Einkommen für Frauen sind in Österreich durch all diese Faktoren noch immer weit geringer als jene der Männer. Wenn Sie also den Fachkräftemangel mit einer höheren Frauenerwerbsarbeit bekämpfen wollen, müssen Sie genau diese Bereiche anpacken und auflösen. Dazu kenne ich keine Initiativen von Ihnen.
Aus gegebenem Anlass möchte ich Ihnen einen Vorschlag machen. Arbeiten wir gemeinsam an einem Modell für einen Rechtsanspruch für Kinderbetreuung, welches wir heuer noch auf den Weg bringen und in den nächsten zwei bis drei Jahren umsetzen. Die Städte und Gemeinden als Träger der Kinderbetreuung wären dazu bereit, wenn seitens des Bundes die notwendigen Finanzmittel zur Umsetzung zur Verfügung gestellt werden. Laut einer Studie der Industriellenvereinigung bräuchte es ca. 1,6 Milliarden Euro jährlich, um eine flächendeckende Kinderbetreuung gewährleisten zu können. Zum Wohle der Kinder, zum Wohle der Frauen und zum Wohle des Arbeitsmarktes - eine Summe, die überschaubar ist. Einzig der politische Wille zur Umsetzung fehlt. Packen wir es an. Ich bin dazu bereit und warte auf Ihre Einladung.
Mit freundlichen GrüßenAbg. z. NR Bgm Andreas Kollross GVV Bundesvorsitzender

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