Tag der offenen Tür im Haus Pottendorf
Wenn der Mensch in Angst und Not ist und in Furcht gejagt worden, so läuft er in Schrecken weiß nicht wohin, um Hilfe zu suchen.
(Johann Heinrich Pestalozzi 1746 - 1827)
In Pottendorf sind, seit November 2015, 36 hilfesuchende Jugendliche aus Afghanistan, Syrien und dem Irak zu Hause. Die Burschen leben in Zwei- oder Mehrbett-Zimmern und werden von einem Samariterbund-Team rund um die Uhr betreut.
Vormittags besuchen die Jugendlichen, die zwischen 14 und 18 Jahren alt sind, entweder regulär die Schule in Pottendorf oder einen Deutschkurs, zu Mittag wird gemeinsam gegessen und nachmittags werden Freizeitprogramme angeboten.
Auch Aufgaben, bei denen die Jugendlichen Verantwortung übernehmen können, sind wichtig.
„Die Anrainer sind sehr hilfsbereit. Auch von Schülern, deren Eltern und Lehrern der Mittelschule im Ort bekommen wir viel Unterstützung. Wertvoll ist auch die Unterstützung der muslimischen Gemeinschaft Pottendorf, die jeden Freitag das Abendessen für die Burschen organisieren“, berichtet Claudia Frank, Leiterin des Hauses.
Um der Bevölkerung sowie allen Unterstützern dieses Projektes einen Einblick in das Leben der Jugendlichen zu vermitteln, wurde dieser Tag der offenen Tür organisiert.
Neben Darbietungen von traditioneller Musik aus den Herkunftsländern der Schutzbefohlenen durften sich die zahlreichen Gäste aus der Bevölkerung und der örtlichen Politik über landesübliche Speise aus fernen Ländern erfreuen.
Claudia Frank sowie Alexander Blüml verstehen die Ängste und Sorgen, der örtliche Bevölkerung, vor dem Fremden und Neuem. Aber mittlerweile, nach einem Jahr zusammenleben, ohne den Vorkommnissen wie in diversen Medien berichtet oder von gewissen Gruppen verbreitet, gehört diese Einrichtung mittlerweile zum normalen Alltag in Pottendorf.
Besonderer Dank gebührt der Direktorin der NMS Pottendorf, Margit Sabary mit der gesamten Lehrerschaft, die den jugendlichen, welche ohne ein Wort unserer Sprache zu sprechen, nach Pottendorf kommen, innerhalb kürzester Zeit die Grundlagen der Deutschen Sprache vermitteln. Claudia Frank betont, dass die ankommenden jugendlichen von sich aus als einer der vorrangigen Aufgaben sehen, unsere Sprache zu erlernen.
In einer Begrüssungsrede durften zwei der jugendlichen Bewohner des Hauses ihre bereits erworbenen Sprachkenntnisse unter beweis stellen, die, wenn man bedenkt das diese Burschen erst seit einigen Monaten in Österreich sind,erstaunlich gut sind.
Der Bürgermeister von Pottendorf, Thomas Sabbata-Valteiner bedankte sich bei seiner Eröffnungsrede bei allen freiwilligen Helfern sowie beim Vermieter des Hauses, Kurt Oberleuthner, für die gute und unproblematische Zusammenarbeit.
Unter den zahlreichen Gästen befanden sich:
Pfarrer Tamás Szomszéd, Michael Roth, Helmut Burkart, Franz Feucht, Marianne Schnitner, Anna Haschka, Liliana Popowitsch aus Peru, Dricela Lippitz aus Costa Rica, Thomas Sabbata-Valteiner und Wilhelm Szivacz
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.