Christoph Salinger, jüngster Salesianer Don Boscos, im Interview

Christoph Salinger SDB (Mitte) wird von Provinzial Pater Petrus Obermüller SDB (links) und vom Ausbildungsverantwortlichen für die jungen Salesianer, Pater Rudolf Osanger SDB (rechts), begleitet. | Foto: Don Bosco
  • Christoph Salinger SDB (Mitte) wird von Provinzial Pater Petrus Obermüller SDB (links) und vom Ausbildungsverantwortlichen für die jungen Salesianer, Pater Rudolf Osanger SDB (rechts), begleitet.
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Wie hast du Don Bosco kennengelernt?


Ich habe während meiner Schulzeit vielleicht gar nicht so viel über Don Bosco, als Person, gelernt, aber ich habe durch die Salesianer, die vor Ort leben und arbeiten, Don Bosco erlebt. Mir fiel in Unterwaltersdorf sofort das besondere, familiäre, liebevolle und fröhliche Klima auf, das ich sehr zu schätzen gelernt habe.
Mit den Salesianern hatte, ich wie viele andere Schülerinnen und Schüler einen sehr guten Kontakt. Eine besonders prägende Person war für mich Pater Florian Wiedemayr, der sich in unglaublicher Weise für uns Jugendliche einsetzte. Ich bin sicher, das wichtigste war, dass er sich immer unter uns Jugendlichen aufhielt! Er hat alles für uns, aber vor allem mit uns gemacht.

Wie ging es weiter mit deinem Weg zu den Salesianern?


In der Oberstufe, kam ich zu den Confronto-Treffen der Salesianischen Jugendbewegung. Hier konnte ich mit Jugendlichen austauschen und fand auch einen ganzen Haufen neuer Freunde. Später kamen auch internationale Jugendtreffen dazu. Wir waren so begeistert, dass wir gemeinsam die Jugendbewegung in Unterwaltersdorf wieder aufblühen ließen. Neben kleineren schulpastoralen Aufgaben, die ich während der Oberstufe durchführte, schloss ich die Schule 2016 mit der Matura, ab.
Im August 2016 begann ich meinen Zivildienst im Don Bosco Flüchtlingswerk in Wien. Im Flüchtlingswerk hatte ich großartige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen ich einiges lernen konnte. Ich konnte aber auch Erfahrungen mit Jugendlichen machen, die unsere Hilfe brauchen. Es ging bei meiner Tätigkeit nicht nur ums Regeln einfordern, Erledigungen machen, die Burschen zu Ärzten, Behörden oder in die Schule zu begleiten. Es ging um alle Aspekte des normalen Lebens, ums dabei sein, ihnen im „Auf“ und „Ab“ des alltäglichen Lebens beizustehen und ihnen so gut wie möglich zu helfen. Das ist nicht immer leicht. Die Burschen sind mir wirklich ans Herz gewachsen und bis heute stehe ich mit einigen immer noch in gutem Kontakt. Im Flüchtlingswerk habe ich verstanden, dass der salesianische Geist, das Charisma ist, in dem ich leben und mit dem ich arbeiten möchte.
In der Oberstufe und während des Zivildienstes, kam die Frage auf, was ich mit meinem Leben anfangen möchte. Nachdem ich von Don Bosco und dem salesianischen Charisma begeistert war, dachte ich daran, auch meinen Beruf - ich wollte immer Lehrer werden, in diesem Stil zu vollziehen. Zunächst wurde ich Salesianischer Mitarbeiter Don Boscos. Diese Erfahrungen haben mich sehr geprägt. Ich habe gemerkt, dass mir der eingeschlagene Weg sehr gefällt und gut tut, aber es wurde notwendig eine weitere Entscheidung für mein Leben zu treffen. Nach Gesprächen mit meinem geistlichen Begleiter, habe ich mich mit der Frage auseinandergesetzt: „Soll ich Salesianer Don Boscos werden oder nicht?“.
Im Jänner 2017 zog ich schließlich ins Wiener Salesianum, wo ich in der Ausbildungsgemeinschaft, das sogenannte Aspirantat absolvierte. Es ging dabei darum eine direkte Erfahrung des Lebens als Salesianer Don Boscos zu machen. Nach dem Jahr im Noviziat stelle ich fest, dass nicht ich es war, der eine Wahl getroffen hat, sondern dass Gott mich gerufen hat, und ich dem Ruf lediglich gefolgt bin.

Wie muss man sich den Alltag im Noviziat vorstellen? 


Das Noviziat ist ein besonderes Jahr, in dem man sich hauptsächlich mit der Frage auseinandersetzt, ob Gott einen zum Leben als Salesianer Don Boscos ruft oder nicht.
Das Noviziatshaus befindet sich zurzeit in Pinerolo, in der Nähe Turins. Ich lebe hier mit zehn Novizen zusammen. Den Tag beginnen wir gemeinsam mit dem Morgengebet (Laudes), danach meditieren wir das Wort Gottes vom Tag und feiern anschließend Gottesdienst. Danach gibt es Frühstück. Am Vormittag haben wir „Unterricht“. In diesen Stunden werden die Ordensregel, die Geschichte der Kongregation, das Leben Don Boscos erklärt und durchgegangen. Nach dem Mittagessen gibt es genug für Sport und Spiel. Nachmittags nehmen wir uns deshalb wenigstens eine Stunde Zeit, um im großen Park bei der Gartenarbeit mitzuhelfen. Der restliche Nachmittag ist Freizeit und auch für das Selbststudium. Um 19 Uhr beginnt das Abendgebet (Vesper), dem das Abendessen folgt.
Zusätzlich zu unserem Alltag, gibt es einige seelsorgliche Einsätze in Salesianerhäusern des Piemonts. Besondere Highlights sind die Jugendwochenenden mit über 500 Jugendlichen oder die besonderen Feste mit teilweise mehr als 1.000 teilnehmenden Kindern. Zu unseren pastoralen Tätigkeiten gehören auch die Mitarbeit in Pfarren, Jugendzentren, Wohneinrichtungen für Jugendliche, der Salesianischen Jugendbewegung, bei Veranstaltungen der Diözese und gemeinsame Projekttage mit Schulklassen.
So machen wir Erfahrungen in alles Aspekten des Lebens als Salesianer Don Boscos: die Gemeinschaft, die Arbeit, das Gebet. Das alles tun wir, um Zeichen und Botschafter der Liebe Gottes für die Jugendlichen zu sein.

Hast du etwas aus Österreich vermisst?


Vor allem habe ich die Menschen vermisst, die ich in meiner Heimat Unterwaltersdorf, in der Salesianischen Jugendbewegung und im Don Bosco Flüchtlingswerk zurückgelassen habe.

Wie lautet dein Lieblingszitat von Don Bosco?


„Ich habe Gott versprochen, bis zu meinem letzten Atemzug immer für euch, meine lieben Jugendlichen, da zu sein.“

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