„Geben nicht kampflos auf“
Kulturjuwel: Initiativen sollen Fortbestand des Berndorfer Kinos sichern. Nur mehr zwei Lichtspielhäuser gibt es im Bezirk. Während das Badener Beethoven-Kino bereits digitalisiert ist, sieht sich das Cinex Berndorf mit enormen Kosten konfrontiert, die für die nötige Umstellung auf Digitalbetrieb anfallen.
BERNDORF (ck). „Um auch in Zukunft weiter Filme zeigen zu können, müssen wir digitale Projektoren anschaffen, da Filme im analogen 35mm-System bald nicht mehr hergestellt werden“, erklärt Kinobetreiber Mathias Walter.
Fans schätzen einzigartiges Flair:
Der Digitalisierungsdruck macht dem Kino zu schaffen, aber: „Wir wollen auf keinen Fall kampflos aufgeben“, betont Walter. Initiativen, die Walter und sein Team gesetzt haben, wie etwa das Filmfrühstück, bei dem alle 14 Tage am Sonntag Filme gezeigt werden, die normalerweise nicht im Programm sind, erfreuen sich großer Beliebtheit und werden von den Kinofans gern angenommen.
Verein, Fans und Stadt helfen:
Die Kinobesucher schätzen vor allem das Ambiente und die persönliche Atmosphäre vor Ort, die sich doch deutlich und positiv von der „Massenabfertigung“ anderer Betreiber abhebt. Im Zuge der Rettungsmaßnahmen für das Lichtspielhaus wurden ein Verein zur Rettung des Berndorfer Kinos ins Leben gerufen, der auch über die Onlineplattform Facebook vernetzt ist, ein entsprechendes Spendenkonto eingerichtet sowie Spendenkassen im Kino aufgestellt. Über den Verein, der die Spendengelder verwaltet, soll auch versucht werden, Förderungen für das Kino zu bekommen. Seitens der Stadt machen sich etwa die beiden Stadträte Helmut Wiltschko und Andreas Rottensteiner für das Kino stark.
„Bemühen uns um Förderungen“
„Es wäre ein riesiger Verlust, wenn wir diesen Standort verlieren würden. Wir versuchen dem Betreiber im Rahmen unserer Möglichkeiten unter die Arme zu greifen. Ich habe zum Beispiel vor, in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat und dem Jugendgemeinderat Veranstaltungen dort durchzuführen“, erklärt Rottensteiner.
„Die Stadt bemüht sich um Förderungen des Landes für das Kino und plant Aktivitäten wie etwa ein Kunstprojekt im Herbst, wo das Kino miteinbezogen werden soll. Zudem verzichtet die Stadt zur Unterstützung des Kinos seit Jahren auf die Abgaben bezüglich des DVD-Verleihs, die sich auf etwa 7.000 Euro belaufen“, schildert Wiltschko.
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