Rollen wie ein Eskimo...

- hochgeladen von Eva Ullreich
Kennst du das Gefühl, wenn du auf der Stelle trittst, und nicht vorwärts kommst, obwohl du dir Mühe gibst? Und du denkst dir, es hat keinen Sinn mehr, besser, du lässt es, du machst aber trotzdem weiter, es wurmt dich schließlich…. Und dann irgendwann löst sich der Knoten, du findest Halt, machst einen großen Schritt vorwärts…Und plötzlich strahlt alles, du bist voller Energie und Zuversicht, und der weitere Weg scheint nicht mehr so steil…
So ungefähr fühlt es sich an, wenn du zum ersten Mal eine Kenterrolle im Kajak schaffst.
Ich glaube, dieses Kunststück ist wohl die unnatürlichste Bewegung im Sport, denn wo sonst muss man sich kopfüber im kalten Wasser hängend orientieren, dabei nicht atmen, ein Werkzeug – das Paddel – genau wie im Lehrbuch definiert bewegen, dann mit einer Kraftanstrengung und einem Hüftknick sein Fahrzeug umdrehen, Bauch und Schulter aus dem Wasser ziehen, und dann erst, am Schluss, den Kopf rausziehen und endlich! Luft holen.
Es war übrigens ein Österreicher, der Wiener Edi Pawlata, der dieses Kunststück im Jahr 1927 als erster Europäer nachweislich schaffte, und seine Erkenntnisse im Buch Kipp, Kipp, Hurra! Im reinrassigen Kajak, im Jahr 1928 der Öffentlichkeit zugänglich machte.
Die war allerdings nicht gerade begeistert, es gab damals Vereine, die das „Wildwasserschwimmen“ im Programm hatten, und es als die sicherere Variante ansahen – nur inzwischen hat sich das geändert. Praktisch jeder Paddler erkennt, dass das unkontrollierte Treibenlassen im Wildwasser lebensgefährlich sein kann, und die Rolle eine Möglichkeit bietet, schnell wieder den Kurs zu bestimmen, und den Wildwasserverlauf und das eigene Boot im Griff zu haben.
Meistens dauert das Erlernen der Rolle einige Übungseinheiten lang – es gibt zwar immer wieder motorische Talente, Turner oder Balletttänzerinnen, die zuschauen, beobachten, imitieren und die Rolle beherrschen, aber für die meisten Paddler bleibt das ein Traum – üben, üben, üben, üben ist hier die Devise, und daher bieten viele Clubs auch regelmäßige Rollentrainings an – der KSO feh Ortmann, zum Beispiel, im 14 – Tage Rhythmus, im Borgbad Wiener Neustadt, um 19 Uhr abends. Bei Interesse schreib mir ein Email, oder schau auf die Homepage www. Paddelclub-pernitz.at - ja, am 9. Februar ist es wieder soweit!





Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.