Es gibt Hilfe bei Bettnässsen

Meist sind körperliche Faktoren für den nächtlichen Harnverlust verantwortlich. Urologe Bernd Posch spricht über das Tabuthema.

BEZIRK (ach). Rund 15 bis 25 Prozent der Fünfjährigen und bis zu zwei Prozent der Jugendlichen sind betroffen. „Bettnässen ist bei Kindern ein häufiges Problem und kommt in allen Kulturen weltweit vor. Noch vor 30 Jahren glaubte man vor allem an psychische Ursachen. In Wahrheit ist dies die Ausnahme“, erklärt Bernd Posch, Facharzt für Urologie mit eigener Praxis in Braunau.

Bis zum fünften Lebensjahr darf nachts noch etwas in die Hose gehen. Dann sollte ein Kind nachts trocken sein. Harnverlust in der Nacht bezeichnet man als Enuresis. Kinder, die am Tag Harn verlieren, sind inkontinent. Buben sind im Verhältnis 3 : 2 häufiger betroffen als Mädchen. Die spontane Heilungsrate ohne Behandlung beträgt 15 Prozent pro Jahr. „Bettnässen ist keine Erkrankung an sich, sondern ein Symptom verschiedener Ursachen“, so der Urologe. Häufig handelt es sich um eine Reifungsverzögerung des Gehirns. Das ADH-Hormon (Antidiuretisches Hormon), welches in der Nacht mit zunehmendem Alter die Harnmenge reduziert, wird zu wenig produziert. Ein weiterer Grund kann eine zu kleine Blase sein. Eine Kombination aus einem Mangel an ADH und einer zu kleinen Blase ist häufig. Wenn die Eltern Bettnässer waren, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch das Kind betroffen ist. Psychische Ursachen sind selten, hier ist eine Psychotherapie vonnöten.

Abklärung und Hilfe

„Bettnässen ist behandelbar und muss behandelt werden, damit sich das Kind sozial gut entwickeln kann“, betont Posch. Das Kind sollte unbedingt beim Kinderarzt oder Urologen vorgestellt werden, damit es richtig behandelt wird. Der Facharzt empfiehlt, vor dem Schlafengehen nicht mehr zu viel zu trinken und ein Blasentagebuch, wo Trink- und Harnmengen über einen bestimmten Zeitraum eingetragen werden, zu führen. Daraus liest der Arzt die Nachtharnmenge sowie die Blasengröße ab. Ist die Nachtharnmenge zu groß, gibt man ADH in Form von Nasenspray oder Schmelztabletten. Bei zu geringer Blasengröße werden Medikamente zur Vergrößerung der Blase verabreicht. Eine weitere Behandlungsmethode stellt ein Verhaltenstraining dar. Dazu wird ein Sensor auf der Unterhose befestigt, der bei minimalem Kontakt mit Harn einen Alarmton auslöst und die Betroffenen weckt, damit sie auf die Toilette gehen können.

Der Leidensdruck Betroffener ist enorm und wirkt sich negativ auf den Selbstwert aus. Keinen Druck ausüben, sondern Mut zusprechen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, sind Maßnahmen, die zum Erfolg führen.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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