Verwenden statt verschwenden
Der Bezirk wirft Tonnen von Lebensmitteln im Jahr weg, nicht alle landen im Müll.
BEZIRK (chriss). Wir alle kennen das: Unsere Augen sind größer als der Magen, mit dem Inhalt unseres Kühlschranks könnten wir problemlos eine Kompanie versorgen und am Ende werfen wir alles, was sich dem "Ablaufdatum" auch nur nähert, sicherheitshalber weg. In jedem NÖ-Haushalt wandern Lebensmittel im Wert von 300 Euro in den Müll. Jahr für Jahr. Die Bezirksblätter zeigen, dass es auch anders geht.
700 Kilo Lebensmittel
Zwar nicht für jeden zugänglich, aber dafür für die Personen hilfreich, die es ohnehin schon schwer haben im Leben. Die Team Österreich Tafel, die in Bruck und Mannersdorf Woche für Woche 650-700 Kilo Lebensmittel vor der Mülltonne retten. "Wir fahren jeden Samstag zu acht bis zehn Supermärkten ab 17 Uhr und sammeln wertvolle Lebensmittel für unsere Klienten ein", erklärt Ernst Eigner, Leiter der Team Österreich Tafel in Bruck. Was die häufigsten Produkte sind? "Natürlich Brot und Gebäck, aber auch Milchprodukte, die noch von der Qualität her in Ordnung sind", ergänzt Eigner. Das Team des Roten Kreuzes in Bruck betreut Woche für Woche 45-50 Klienten, die mit einem eigenen Ausweis einen Einkauf kostenlos bekommen. "Die Personen ersparen sich dadurch fast 40 Euro pro Woche durch Lebensmittelspenden, die ansonsten im Müll gelandet wären", weiß Eigner um die Wichtigkeit der Team Österreich Tafel. Was ihn traurig macht ist, dass unter der Woche trotzdem viele genießbare Kilos an Lebensmittel im Müll hinter dem Supermarkt landen.
Biomüll statt Restmüll
Für GABL-Geschäftsführer Raimund Holcik liegt der Grund im Wegwerfen von Lebensmitteln im Angebot: "Nimm drei, zahl zwei heißt es oft in den Geschäften, obwohl gar nicht so viel gebraucht wird. Ist es mal abgelaufen, landet es verpackt im Restmüll."
Der Gemeindeverband für Abfallbehandlung machte einen Monat lang einen Versuch in einer großen Wohnhausanlage, bei dem die verwertbaren Lebensmittel herausgefischt wurden. "Zehn volle Einkaufswagerl mit Lebensmitteln wurden von den Bewohnern in den Restmüll geschmissen", fordert Holcik die Bevölkerung auf, nur das zu kaufen, was wirklich gegessen wird.
ZUR SACHE:
"Foodsaver" sind Personen, die auf umweltfreundlichem Weg haltbare Lebensmittel aus dem Müll fischen. Die Idee dahinter ist, dass nicht nur bares Geld gespart wird, sondern der Co²-Fußabdruck praktisch bei null liegt. Das Bild im Artikel zeigt, welch große Berge an haltbaren Lebensmitteln nach einem Streifzug durch die Müllcontainer auch im Bezirk Bruck gefunden werden können. Praktisch würde man alle Produkte, die es im Supermarkt gibt, finden. Brot und Gebäck gibt es mehr im Winter, Obst & Gemüse dafür im Sommer. Pro Abend könnten 100-200 Euro an Lebensmitteln für ein reichhaltiges Abendmahl mitgenommen werden.
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