Stadlau: Abänderung der Flächenwidmung sorgt für Unmut
Die Änderung der Bauhöhe von 14 auf 32 Meter steht in der Stralehnergasse bevor. Anrainer sind dagegen.
DONAUSTADT. Vor rund einem Jahr zog Manfred Pinter nach Stadlau in den 22. Wiener Gemeindebezirk - vor allem um nicht von Plattenbauten umgeben zu sein, wie er selbst sagt. Mit einer Abänderung in der Flächenwidmung macht ihm die Stadt Wien nun einen Strich durch die Rechnung. Geht diese nämlich durch alle zuständigen Ausschüsse, darf in unmittelbarer Nähe zur U-Bahn - anstatt sonst üblichen 14 Metern - bis zu 32 Meter hoch gebaut werden. Vorsitzender des Bauausschusses Josef Guttmann (SPÖ) verweist diesbezüglich auf den dringenden Bedarf an Wohnraum in Wien.
Natürlich sei das eine "Gratwanderung", sagt Guttmann. Auf der einen Seite habe er durchaus Verständnis dafür, dass derartige Projekte manchen Anrainern ein Dorn im Auge sind. Von der anderen Seite her betrachtet, bestehe in Wien einfach eine unglaublich große Nachfrage an Wohnraum. Man müsse hier einfach einen Kompromiss finden. Betroffen sei aber ohnehin nur das Gebiet in unmittelbarer Nähe zur U2 (Stralehnergasse und Konstanziagasse). Bewohner seien davon nach Meinung des Politikers kaum beeinträchtigt. Anrainer wie Manfred Pinter sehen das etwas anders. Für ihn würden derartige Maßnahmen "das bestehende Wohnklima in Stadlau stark negativ beeinflussen". Deshalb plädiert er für eine Beibehaltung der maximalen Gebäudehöhe von 14 Metern.
Grätzel überlastet
Außerdem sei seiner Meinung nach die vorhandene "Infrastruktur an ihren Grenzen angelangt". Die medizinische Versorgung, der öffentliche Nahverkehr sowie die Südost-Tangente und die Donauautobahn wären bereits jetzt hoffnungslos überlas-tet. Weiter anhaltende "starke Wohnbautätigkeit" in diesem Gebiet würden die bestehende Probleme nur noch verschärfen. Dem hält Guttmann entgegen, dass man bereits jetzt – vor dem eigentlichen Baubeginn – begonnen habe, das Busnetz neu zu strukturieren und künftig wohl die Intervalle der U-Bahnlinie 2 weiter verdichten wird. Ebenso sei man bemüht, zukünftig mehr Möglichkeiten für Gemeinschaftspraxen zu bieten, um dem Zuzug auch auf medizinischer Ebene gewachsen zu sein.
Bauausschuss verhandelt
"Die Abänderung der Flächenwidmung in der Stralehnergasse soll im September beschlossen werden", heißt es seitens der zuständigen MA 21 (Stadtteilplanung). Man warte noch auf die Akten aus der Bezirksvorstehung.Dort werde die Causa erst im Bauausschuss verhandelt, so Pressesprecher Daniel Benyes.
Zur Sache:
Das betroffene Gebiet befindet sich in zwischen Stralehnergasse, Linienzug 1-2 (Stralehnergasse), Linienzug 2-4, Zieritzgasse, Mühlgrundgasse, Linienzug 5-7 und Konstanziagasse. Zur Ansicht des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans geht's hier (pdf).
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