Edle Tropfen sollen bio werden
Das Hartkirchner Weingut Aichinger will der erste Bioweinproduzent in Oberösterreich werden.
HARTKIRCHEN (jmi). "Oberösterreich ist zwar kein typisches Weinland", so Bernhard Aichinger vom Weinheurigen "Zum Weinblick", "durch die milden Sommer sind wir aber in der Lage, sehr guten Wein zu produzieren." Aichinger bevorzugt zwar Weißwein, Weinliebhaber dürfen bei ihm aber auch gern zum Roten greifen. Auf den sechs Hektar Anbaufläche des Weinguts in Hartkirchen wird Wein für rund 25.000 Flaschen pro Jahr produziert. Ins Glas kommen dabei Riesling, Chardonnay, Grüner Veltliner, Muskateller, Blauer Burgunder und Zweigelt.
Anregungen vom Nachbarn
Das Klima sei zwar ähnlich wie in den anderen Bundesländern, bei den Böden bestehen aber Unterschiede, wie der Hartkirchner Winzer anmerkt. "Bei uns gibt es eher mittelschwere Böden, was aber kein Nachteil ist. Der Wein wird einfach dünner." Anregungen werden dennoch von den Weinbaugebieten in Niederösterreich und Co. geholt. "Wir verwenden dieselben Formen und Erziehungen wie andere Bundesländer auch. Und dabei werfen wir ebenfalls einen Blick darauf, wie dort im Laufe des Jahres angebaut wird. Wir picken uns sozusagen die Filetstücke heraus und setzen es bei uns um – was auch meistens funktioniert", so Aichinger. Ein großer Versuchsbereich bleibe es trotzdem. Das bedeutet dann auch, laufend etwas zu verändern.
Bio auch beim Wein
Nachhaltigkeit und ein genussvoller Schluck Wein schließen einander nun nicht mehr aus. "Bio wird ein großes Thema für unseren Betrieb werden", so Aichinger. "Nachhaltig zu produzieren, ist für mich wichtig. Und es gefällt mir auch – das Arbeiten mit der Natur und nicht gegen sie." Der Winzer verzichtet bereits auf Insektizide. Nur die wichtigsten Pilzkrankheiten wie der Mehltau werden mit Fungiziden bekämpft. "Schädlinge regulieren sich selber, und das funktioniert auch ganz gut. Darum planen wir, den ganzen Betrieb auf bio umzustellen. Wenn wir alles wie gewollt umsetzen können, werden wir die ersten Bioweinproduzenten in Oberösterreich sein."
"Gute Qualität sorgt für Mundpropaganda"
"Auf Weinmessen vertreten zu sein war zu Beginn auch wichtig", so Achinger. "Aber in Oberösterreich gibt es sechs oder sieben Winzer, die eine Bedeutung haben. Daher finde ich es mittlerweile langweilig, auf solchen Messen mitzumachen. Für mich ist das nicht repräsentativ." Braucht das Weingut Aichinger auch nicht, denn Besucher kommen nach Hartkirchen ohnehin. "Unser Heuriger hat viele Besucher. Das kommt mittlerweile alles über Mundpropaganda. Und die kann man nur über gute Qualität erreichen. Hundertprozentig" ist sich der Winzer sicher. Neben Weinbau und Heuriger betätigt Aichinger auch eine Jausenstation sowie den Obstanbau mit Apfel, Marille und Birne.
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