Bezirk: Arbeitslosigkeit im ersten Halbjahr 2016 leicht gestiegen, Frauen und Ältere am stärksten Betroffen
BEZIRK. Im ersten Halbjahr 2016 ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk Eisenstadt/Umgebung leicht gestiegen. Von Jänner bis Juni waren durchschnittlich 1.880 vorgemerkte Arbeitssuchende registriert.
29 Personen mehr als im Vorjahr
Dies bedeutet gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres einen Anstieg um 1,57 Prozent oder 29 Personen. Die Arbeitslosigkeit im Bezirk liegt damit etwas unter dem Burgenlandwert von 1,79 Prozent.
Unter Berücksichtigung jener Menschen, die sich derzeit in Schulung befinden, halbiert sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit jedoch: die insgesamt 2.208 von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen – inklusive Schulungsteilnehmer – bedeuten ein Plus von 17 Personen oder 0,78 Prozent (Burgenlandwert: 1,54 Prozent).
"Positives Signal"
Alles in allem könne man die aktuelle Entwicklung laut Walter Pinter, dem Leiter des AMS EIsenstadt, als positives Signal interpretieren, "weil seit 2012 bei Halbjahresbilanzen über Anstiege zwischen 7,2 und 12,6 Prozent – also weit weg von den aktuellen Zahlen – berichtet werden musste".
Nur bei Frauen
Trotz der erfreulichen Tatsache, dass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit insgesamt deutlich abgeschwächt hat, zeige ein Blick auf einige Kennziffern die aktuellen Probleme am Arbeitsmarkt:
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im ersten Halbjahr 2016 seien ausschließlich Frauen betroffen – 833 Vorgemerkte sind ein Plus von 41 Personen oder 5,18 Prozent. Bei den Männern hingegen konnten rund 1 Prozent weniger als arbeitslos registriert werden.
Immer mehr Ältere betroffen
Weiterhin heikel gestaltet sich zudem die Situation für ältere Menschen im Bezirk: "Die Gruppe der Älteren ab 50 Jahre ist die einzige Altersgruppe, bei der die Zahl der Vorgemerkten gestiegen ist – von 580 im Vorjahr auf 637 im ersten Halbjahr 2016, also um knapp 10 Prozent", erklärt Pinter. Die Zahl älterer Arbeitsuchender steige weiterhin kontinuierlich: "Der Anteil der über 50jährigen beträgt mit 33,88 Prozent bereits etwas mehr als ein Drittel."
Der höchste Anstieg in den letzten sechs Monaten ist allerdings bei Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen zu verzeichnen: dieser liegt bei etwas mehr als 10 Prozent.
Dauer ohne Arbeit steigt
Auch die Dauer der Arbeitslosigkeit verlängere sich kontinuierlich: "Die durchschnittliche Verweildauer liegt aktuell bei 131 Tagen. Das bedeutet ein Plus von 11 Tagen." Gründe dafür seien u.a. die zwar steigende, aber generell noch zu geringe Zahl der Stellenangebote und das steigende Arbeitskräftepotential, insbesondere der bestehende Verdrängungswettbewerb durch neue ausländische Arbeitskräfte.
Walter Pinters Fazit: "Die Gefahr, arbeitslos zu werden, hat leicht abgenommen. Die Gefahr, länger auf Arbeitsuche zu sein, wenn man arbeitslos geworden ist, steigt weiterhin, insbesondere für Ältere, gesundheitlich Eingeschränkte und Unqualifizierte."
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