Bezirk: Kein Führungskräftemangel bei der Feuerwehr
BEZIRK. Bei den Feuerwehren der südlichen Landesbezirke sind in letzter Zeit vermehrt Führungskräftemängel zu verzeichnen. Vor allem in verhältnismäßig kleineren Gemeinden werde es laut dem Bezirksfeuerwehrkommandanten von Jennersdorf, Günther Pock, immer schwieriger, bereitwillige Mitglieder zu finden, die die Funktion des Feuerwehrkommandanten übernehmen würden.
Doch wie gestaltet sich die Situation im Bezirk Eisenstadt-Umgebung? Die Bezirksblätter sprachen mit Bernhard Strassner, dem Bezirksfeuerwehrkommandanten, über eine mögliche Personalnot, die Verfügbarkeit der Feuerwehr-Mitglieder sowie die künfitgen Herausforderungen der Feuerwehr.
BEZIRKSBLÄTTER: Herr Strassner, gibt es im Bezirk Probleme bei der Nachbesetzung der Feuerwehrkommandanten?
BERNHARD STRASSNER: Da es im Bezirk mehrheitlich größere Feuerwehren gibt, haben wir hier im Norden sicherlich weniger Probleme bei der Nachbesetzung als im Süden des Landes. Es gibt immer wieder Nachfolger auf den Führungspositionen.
Die Ausbildung zum Feuerwehrkommandanten dauert insgesamt um die 33 Tage, wobei dafür meistens Urlaubstage herangezogen werden müssen. Ist der Aufwand der Ausbildung zu groß?
Jemand, der als Kommandant in Frage kommt, hat in der Regel bereits so viele Lehrgänge hinter sich, dass er oder sie meistens nur mehr zwei oder drei davon absolvieren muss, bis die Position übernommen werden kann. Die Dauer dieser zwei oder drei Lehrgänge umfasst dann drei bis sechs Tage. Grundsätzlich hat ein angehender Feuerwehrkommandant auch zwei Jahre Zeit, alle notwendigen Lehrgänge zu absolvieren.
Die Verfügbarkeit der Feuerwehrmitglieder an Arbeitstagen wird immer wieder diskutiert. Gibt es diesbezüglich Probleme im Bezirk?
Die Verfügbarkeit der Mitglieder ist in Sachen Ausbildung sicherlich gegeben, da diese davon ja auch profitieren. Was die Verfügbarkeit für Einsätze anbelangt, ist es manchmal etwas schwierig und es wäre wünschenswert wenn mehr Gemeindebedienstete bei der Feuerwehr wären. Im großen und ganzen gibt es aber keine Probleme, denn viele Mitglieder nehmen sich bei größeren Einsätzen auch Urlaub. Selbst in der kleinsten Gemeinde des Bezirks, in Loretto, funktioniert das gut.
Wo liegen die zukünftigen Herausforderungen der Feuerwehr?
Die Aufgaben der Feuerwehr werden aufgrund neuer Technologien und erhöhtem Verkehrsaufkommen immer größer. Zum Beispiel müssen immer wieder neue Gesetze, auch seitens der EU, in die Ausbildung mit einbezogen werden. Die größte Herausforderung in der Zukunft wird aber sicherlich die Tageseinsatzbereitschaft sein.
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