Norbert Hofer: von der HTL in die Hofburg?
Der FPÖ-Präsidentschaftskandidat absolvierte die HTL in Eisenstadt. Sein Klassenvorstand erinnert sich.
EISENSTADT (uch). „Aus diesem jungen Mann wird noch einmal ein guter Manager mit nicht nur hoher fachlicher, sondern auch sozialer Kompetenz in einem Unternehmen werden“ – so der Eindruck von DI Dr. techn. Günter Zoglmeyr über den damals 15-jährigen Norbert Hofer.
Manager in einem Unternehmen ist er nicht geworden, aber immerhin hatte es Norbert Hofer bis zum Dritten Nationalratspräsidenten und zum Präsidentschaftskandidaten der FPÖ geschafft.
Bei „Lauda Air“ beschäftigt
Eine politische Karriere, die nicht vorgegeben war. Hofer absolvierte von 1985 bis 1990 die HTBLA in Eisenstadt, Fachrichtung Flugtechnik, und war von 1991 bis 1994 bei „Lauda Air Engineering“ als Systemingenieur beschäftigt.
Gutes Benehmen
Günter Zoglmeyr war zwei Jahre lang Hofers Klassenvorstand und verbindet mit dem FPÖ-Politiker nur gute Erinnerungen. „Ein gescheiter Schüler mit gutem Benehmen. Das gesamte Verhalten sowie die Wortwahl von Norbert Hofer hinterließen bei mir einen äußerst positiven Eindruck“, so Zoglmeyr, der mittlerweile seine Pension genießt.
Gescheiter Schüler
Das politische Engagement Hofers war für den HTL-Professor nicht erkennbar: „Er war nicht besonders auffällig, zeigte sich aber im Bedarfsfall kooperationsbereit.“
Vielmehr fiel Hofer durch seine Fachkenntnisse auf. „Ich erinnere mich an eine Physikstunde in der ersten Klasse, in der mich Norbert Hofer darauf aufmerksam machte, dass man ein von mir vorgetragenes Beispiel auch auf eine zweite Art ausrechnen kann. Er hatte recht und ich war im ersten Moment sehr überrascht über diese Feststellung eines Erstklasslers“, meint Zoglmeyr.
Viele Fehlstunden
Norbert Hofers Erinnerungen an seine HTL-Zeit scheinen ebenfalls ungetrübt. „Ich war ein fleißiger Schüler und habe mir sehr leicht getan. Allerdings hatte ich wegen des Leichtathletik-Trainings viele Fehlstunden angesammelt, die ich aber natürlich nachgeholt habe“, so Hofer.
Väterlicher Freund
Über seinen ehemaligen Klassenvorstand verliert Hofer kein schlechtes Wort: „Günter Zoglmeyr war für mich wie ein väterlicher Freund. Besonders schätzte ich seine Erfahrung, die er als Mann aus der Privatwirtschaft mitbrachte.“
Warum nicht zurück in die Privatwirtschaft?
Ob er sich vorstellen kann, wieder in der Privatwirtschaft im Bereich Flugtechnik zu arbeiten? Hofer: „Warum nicht? Nach zwei Perioden als Bundespräsident wäre ich erst 57 Jahre alt. Da ist noch vieles möglich.“
„Hat sich gut entwickelt“
Und wie beurteilt sein ehemaliger Klassenvorstand den Politiker Hofer?
„Er hat sich sehr gut entwickelt. Mich hat besonders beeindruckt, als er meinte, dass er das Freihandelsabkommen TTIP, das er als Wahnsinn bezeichnete, nicht unterschreiben würde“, so Zoglmeyr, der betont: „Ich bin kein Parteimitglied. Das ist nicht meine Sache.“
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