„Ich wurde angelogen" – Pfarrer Georg Lang packt nach Versetzung aus

St. Margarethens Pfarrer Georg Lang wird ab dem 27. November in Horitschon eingesetzt.
  • St. Margarethens Pfarrer Georg Lang wird ab dem 27. November in Horitschon eingesetzt.
  • hochgeladen von Franz Tscheinig

ST. MARGARETHEN. Am 8. Mai gab Pfarrer Georg Lang im Sonntagsgottesdienst seinen Abschied aus St. Margarethen bekannt. Der 53-Jährige muss – auf Wunsch von Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics – nach 18-jähriger Tätigkeit in der Marktgemeinde Ende November seine Sachen packen. Lange Zeit herrschte Rätselraten darüber, wie es – ausgerechnet im Passionsspieljahr – dazu kommen konnte. Nun steht nicht nur sein neuer Einsatzort fest, der ehemalige Generalvikar nahm auch erstmals Stellung zu seiner bevorstehenden Versetzung.

„Geht um Art und Weise"

„Am 14. April teilte mir der Bischof in einem Gespräch mit, dass er mich versetzen wird. Bei einem zweiten Gespräch am 28. April wurde mir gesagt, dass es fix ist. Die Gründe dafür seien, dass ich bereits 18 Jahre in der Pfarre bin und es 2017 Pfarrgemeinderatswahlen geben wird", schreibt Lang, der künftig als Pfarrer in seiner Heimatgemeinde Horitschon eingesetzt wird, in der jüngsten Ausgabe der St. Margarethener Pfarrnachrichten. Es sei das Recht des Bischofs, einen Pfarrer zu versetzen, „es geht aber auch um die Art und Weise".

„Ich wurde angelogen"

Bereits am 29. August 2015 habe der Bischof einem Priester versprochen, ab September 2016 in St. Margarethen predigen zu dürfen. „Ich wurde acht Monate später davon informiert. Außerdem wurde ich angelogen, als ich fragte, ob denn das stimmen würde", so Lang.
Nun wird Lang ab dem 27. November in seiner Heimat predigen: „Der Bischof hat mir alles Mögliche angeboten, aber nach Mattersburg, Neusiedl oder in eine Pfarre im Süden zu gehen, kam für mich nicht in Frage." Schließlich nahm Lang das Angebot, nach Horitschon versetzt zu werden, an: „Es ist meine Heimat und ich kann dann in der Nähe meiner Eltern sein, die doch auch schon älter sind."

„Bischof ist böse auf mich"

Eigentlich hätte Lang seine Versetzung vorerst geheim halten sollen: „Ich sollte meiner Pfarre davon nichts sagen. Aber das hat mich so sehr belastet, dass ich am 1. Mai einen körperlichen Zusammenbruch hatte. Deshalb habe ich mich entschlossen, es am 8. Mai in der Kirche zu verlautbaren", erklärt Lang. Nach der Verlautbarung habe es nur mehr Gespräche mit dem Generalvikar gegeben, „weil der Bischof böse auf mich war".

Diözese weist Vorwürfe zurück

Die Pressestelle der Diözese Eisenstadt weist laut dem „Kurier" die Vorwürfe von Pfarrer Georg Lang zurück: Langs „sehr subjektive Darstellung" in den St. Margarethener Pfarrnachrichten werde von Bischof Zsifkovics als „offensichtlich notwendigen psychohygienischen Schritt, um besser loslassen zu können" gedeutet. Die Versetzung selbst erklärt die Diözese mit „einem neuen pastoralem Weg".

Unterschriftenaktion

Um die Versetzung von Pfarrer Lang zu verhindern, machte in St. Margarethen in den vergangenen Wochen eine Unterschriftenliste die Runde. Lang selbst hätte dies gerne verhindert: „Ich habe mitbekommen, dass Unterschriften gesammelt wurden. Ich hätte das verhindert, weil ich wusste, dass es nichts nützt und dann viele enttäuscht sind", erklärt Lang.
Wichtig sei jetzt, sich an Jesus zu orientieren: „Wenn uns die Vorgehensweise des Bischofs oder auch anderer nicht gefällt, dann können wir nicht genauso handeln, sondern müssen Maß nehmen an Jesus. Sonst sind wir genauso."

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