Drohnen erkunden die Region
ST. FLORIAN (ah). Ob als Kriegswaffe, als Zulieferer von Postpaketen oder eine Kamera, die Marcel Hirscher beinahe auf dem Kopf gefallen wäre. Dabei gibt es für Unbemannte Flugfahrzeuge (ULFZ), wie Drohnen in der Fachsprache heißen, ungeahnte Einsatzmöglichkeiten. Drohnen werden beispielsweise bei Ausmessung von Baugruben eingesetzt. Dabei können 3D-Modelle des Bauvorhabens angefertigt werden. "Viele benutzen Drohnen zum privaten Zweck und wissen dabei nicht über die Bestimmungen Bescheid", sagt Ronald Winkler aus St. Florian. Als Berufsfotograf hat er sich mit seiner eigenen Firma Luftbildaufnahmen Winkler selbstständig gemacht hat. Ein ULFZ könne sich jeder leicht in Fachgeschäften oder im Internet kaufen. Wird das Fluggerät in einem Umkreis von mehr als 500 Metern, gewerblich oder zu anderen Zwecken als ausschließlich zum Zwecke des Fluges selbst betrieben, ist dafür eine Bewilligung der Austro Control, der österreichischen Flugbehörde, erforderlich. "Uneingeschränkt erlaubt sind nur etwa handtellergroße Drohnen", so Winkler. Diese "Spielzeuggeräte" dürfen eine Bewegungsenergie von bis zu 79 Joule haben, etwa 250 Kilogramm. Datenschutzrechtlich problematisch wird es dann allerdings wieder, wenn sie – wie in den meisten Fällen – Kameras installiert haben.
Kontrollzone um St. Florian
Was kaum jemand weiß: Das Gebiet um St. Florian ist eine Flughafen-Kontrollzone. Und zwar nicht nur wegen des Flughafens in Hörsching, sondern auch wegen des Flugplatzes in Hofkirchen. In einem Radius von 2,5 Kilometer um einen Flugplatz dürfen keine Himmelskörper aufsteigen "Das heißt, dass in St. Florian und Teilen von Niederneukirchen und Asten nicht einmal Massen-Luftballonstarts erlaubt sind", erklärt Winkler. Er ist Berufsfeuerwehrmann und Feuerkommandant in St. Florian. In dieser Funktion hat er sich bereits Gedanken gemacht, wie Drohnen sinnvoll zum Einsatz kommen könnten. Auch bei den Kommandanten sind die kleinen Fluggeräte ein Thema. "Bei Großübungen haben wir schon mit Drohneneinsätzen geprobt", sagt der Astner Helmut Födermayr, Bezirkskommandant von Linz-Land. "So kann man auch in Asten oder St. Florian sehen, was in Hörsching vor Ort passiert. Für den normalen Einsatz ist es zwar nichts. Aber bei Katastophen wie Hochwasser, Zugunglück oder bei einer Massenkarambolage könnte man sich mit einer Drohne schon einen Überblick erschaffen." Zurückhaltender äußert sich sein Amtskollege aus Amstetten, Armin Blutsch: "Es gäbe für Drohnen natürlich interessante Einsatzmöglichkeiten, momentan reichen aber unsere normalen Fluggeräte."
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