"Man muss kein Akademiker sein"
Rund 200 Lehrberufe stehen Jugendlichen in Österreich zur Auswahl
REGION (red). Noch immer hat die Lehre ein schlechteres Image als ein Studium. „Ich selber habe zwar auch studiert, habe aber handwerklich begabte Menschen immer beneidet und finde, dass sie gleichwertige Arbeit wie 'Schreibtischtäter' machen“, so AMS-Berater Richard Macheiner. Die demographische Entwicklung zeigt, dass sich die Zahl der Jugendlichen verringert. Lehrlinge werden zur Mangelware. Gab es Anfang der 1980er-Jahre noch rund 130.000 15-jährige pro Jahrgang, so liegt der Bestand derzeit bei weniger als 90.000. „Man muss nicht Akademiker sein, um ganz oben auf der Karrieretreppe zu landen. Praxiserfahrung wiegt oft schwerer als ein Studium."
Andere Pfade gehen
Insgesamt gibt es in Österreich rund 200 Lehrberufe, wobei die Ranglistenspitze bei den meistgewählten Lehrberufen seit Jahren stabil ist. Bei der Berufswahl wird im Zweifel auf Bewährtes gesetzt: Bei Mädchen Friseurin, Einzelhandel und Büro; Bei Burschen Metall,- Elektro-und Kraftfahrzeugtechnik. Mehr Dynamik könnte entstehen, wenn die Jugendlichen auch Jobprofile abseits der ausgetretenen Pfade entdeckten. „Damit man sich entfalten kann, müssen der Inhalt eines Berufes und die persönlichen Fähigkeiten zusammenpassen. Jemanden in einen Beruf zu drängen, nur weil dort die Stellenaussichten gut sind – das funktioniert nicht.
Passende Beratung
Das AMS ist für Betriebe und Lehrstellensuchende eine wichtige Anlaufstelle bei der Suche nach geeigneten Lehrlingen und Lehrplätzen. Im Jahresdurchschnitt waren 2014 3.240 offene Lehrstellen beim AMS gemeldet. Der Anteile der Betriebe, die ihre Lehrplätze dem AMS melden, ist in den vergangenen Jahren stetig größer geworden. In Traun kümmern sich drei Berater um Lehrstellensuchende.
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