Favoritner fleht: "Lasst meinen Liebling einreisen"
Walter Binder ist verzweifelt, dass seine chinesische Bekannte nicht nach Österreich darf. Visumantrag wurde abgelehnt.
Alles hat Walter Binder bereits probiert, doch seine Freundin Liping Zhao darf nicht zu ihm nach Wien kommen. "Es ist vieles schiefgelaufen. Wir wurden falsch beraten, und es gab einen Fehler im System", so der Pensionist verzweifelt.
Dabei haben sich die beiden in Österreich kennen- und liebengelernt. Vor etwa zwölf Jahren ist die 52-jährige Chinesin zum ersten Mal nach Wien gekommen. Damals hat die Asiatin um Asyl angesucht und wurde nach jahrelangem Warten abgelehnt.
Flucht vor Sekte
"Sie ist vor einer Sekte geflohen. Zehn Jahre lang hat sie auf ihren Asylbescheid gewartet. Liping konnte nicht glaubhaft vermitteln, dass sie in dieser Sekte war und bedroht wurde. Wir haben uns trotzden wenig Sorgen gemacht, da uns gesagt wurde, dass sie sicher Asyl bekommen würde", so der 71-Jährige.
Eine Fehleinschätzung. "In einer Nacht- und Nebelaktion wurde sie abgeholt und abgeschoben, sie konnte nichts mitnehmen.".
Negativer Visa-Bescheid
Seither versucht Liping mit einem Visum nach Österreich zu kommen. Aufgrund eines Fehlers im Schengener Informationssystem (SIS) lehnte die Österreichische Botschaft in Peking den Antrag ab. "Im SIS war vermerkt, dass gegen Liping ein Einreise- und Aufenthaltsverbot besteht. Mittlerweile gibt es aber ein Verfassungsgerichtsurteil, dass das nicht stimmt", so Binder.
Liping hat unter großem Aufwand - sie wohnt etwa 900 Kilometer von der Botschaft entfernt - ein zweites Mal einen Visumantrag gestellt. Dieser wurde abgelehnt, weil nicht sichergestellt ist, dass die Chinesin nach Ablauf des Visums auch wieder in ihre Heimat zurückkehrt.
Das bestätigt auch ein Sprecher des Außenministeriums. "Solange sich nichts in den persönlichen Umständen ändert, wird der Antrag wieder abgelehnt werden, da es sich um eine 'nicht-gesicherte Wiederausreise' handelt.".
"Ich hätte sie damals heiraten sollen", so Binder, der Liping in Abwandlung ihres Namen "Liebling" nennt. Aber was ja nicht ist, kann ja noch werden. Damit würden sich vermutlich die Chancen einer Einreise erhöhen.
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