Mit Pferden neues Lebensgefühl entwickeln
Reitpädagogin Petra Fearrington will Kindern und Erwachsenen einen anderen Zugang zu Pferden ebnen.
TAUCHENDORF (fri). Als ehemalige Behindertenbetreuerin hat die Reitpädagogin Petra Fearrington immer schon mit Menschen, die sich in Ausnahmesituationen befinden, gearbeitet. Nun will sie auf ihrem kleinen Hof in Tauchendorf sowohl Kindern als auch Erwachsenen die Möglichkeiten bieten vielfältige Erfahrungen rund um das, mit dem und auf dem Pferd zu sammeln.
Ruhiger Charakter
Vor zwölf Jahren hat sie die Reitpädagogin gekauft. "Meine 'Biene' begleitet mich noch heute und sie zeichnet sich durch ihre Ruhe und Gelassenheit aus", erklärt sie. "Das sind Eigenschaften, die ein Pferd unbedingt braucht, damit es für pferdegestützte Therapien und Aktivitäten einsetzbar ist." Neben der 14 Jahre alten "Biene" kann sich Fearrington auch auf ihren 22-jährigen "Toni" voll und ganz verlassen. "Natürlich muss man bei jeder Therapie auf die individuellen Bedürfnisse, Ängste, Stärken und Schwächen des Menschen eingehen. Ich will versuchen die Schwächen mit Stärken auszugleichen und damit ein Gleichgewicht herzustellen."
Vertrauen aufbauen
Gute Erfolge, davon ist die Reitpädagogin überzeugt, ließen sich auch bei Kindern mit Legasthenie (Lese-Rechtschreibschwäche) und Dyskalkulie (Rechenschwäche) erzielen. "Es gibt Übungen, bei denen die Defizite spielerisch ausgeglichen werden. Die Kinder bilden eine Einheit mit dem Pferd und die Konzentration ist auf das Wesentliche fokussiert."
Streichel-Einheiten für Tier & Mensch
Bei all dem Training stünde nämlich immer die Beziehung zwischen Mensch und Pferd, die langsam aufgebaut wird, im Zentrum. Tiere seien ideale Begleiter und würden helfen Hürden zu überwinden. "Auch Autisten, das hat meine Berufserfahrung gezeigt, entwickeln besondere Fähigkeiten im Umgang mit Tieren", weiß Petra Fearrington. Hier geschehe sehr viel auf der Gefühlsebene, das für Außenstehende oft nicht sichtbar sei.
Kontakt-Aufnahme
Fearrington hat aber auch kein Problem damit, wenn ihre Vierbeiner als Kuschel- oder Streicheltiere betrachtet werden. "Und wenn jemand kommen will, um ein Pferd einfach nur zu streicheln, zu fühlen oder zu umarmen, dann ist das vollkommen in Ordnung. Langsame Annäherung führt auch zum Ziel."
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