Exportunternehmen Plusregion

Martin Rehling
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Aus der Plusregion in die ganze Welt

Nur wenige wissen über jene Unternehmen Bescheid, die in Neumarkt, Straßwalchen oder Köstendorf ihren Produktions-Standort haben und von hier aus ihre hochwertigen Erzeugnisse in alle Welt exportieren. Der Plusregion gewährten mehrere Betriebe Einblick in ihre heiligen Hallen.

Baier Technik GmbH in Neumarkt

Die Baier Technik GmbH in Neumarkt wurde 1998 von Helmut Baier gegründet und gliedert sich in drei Bereiche: Kabelkonfektion, elektronische Baugruppenfertigung und Schaltschrankbau. Von der Projektierung bis zur Umsetzung begleitet der ISO-zertifizierte Spezialist den gesamten Produktprozess. Neben Österreich beliefert Baier Deutschland, Schweiz, Italien, Tschechien, Slowenien, Spanien, Großbritannien, Rumänien und China. „Auch in die Slowakei werden wir wieder liefern“, so Patrick Baier, der gemeinsam mit seinem Vater Helmut die Geschäfte führt und für die Bereiche Vertrieb und Projektmanagement verantwortlich zeichnet. Noch heuer will das 75 Mitarbeiter zählende Unternehmen die zehn Millionen Euro Umsatzgrenze überschreiten. „Unsere Mitarbeiter kommen vorwiegend aus der Region. Wir haben fünf Elektriker- und einen Bürolehrling“, so Baier, der ständig auf der Suche nach Mitarbeitern ist und auch angelernten Kräften einen Arbeitsplatz bietet. Im externen Servicebereich will Baier noch Erfahrungen sammeln. „Zukunftsvision ist für uns aus kommerziellen Gründen ein Standort im Osten. Bei einem Großteil der Kabelkonfektion sind wir preislich nicht mehr wettbewerbsfähig“, bedauert Baier. Insgesamt 99 Prozent der erzeugten Produkte gehen in die Industrie. Hauptabnehmer sind die Leiterplatten-, Heizungs- und Bauindustrie sowie die Medizintechnik, Spielzeugindustrie und Modelleisenbahnerzeugung.

Von der kleinen Schmiede zum Global-Player: Palfinger in Köstendorf

Von einer kleinen Schmiede zum Global-Player aufgestiegen ist der weltweit auf Kräne spezialisierte Konzern Palfinger. Das 1932 gegründete Unternehmen konzentriert sich in Köstendorf auf drei Kernbereiche: Groß-Kransegment, Eisenbahnapplikationen sowie Mitnahme-Stapler, die ihren Hauptabsatzmarkt in der BRD finden. Bei einer Exportrate von 95 Prozent ist Palfinger in 130 Ländern auf allen Kontinenten vertreten. Rund 200 Generalimporteure und 5.000 Vertriebs- und Service-Stützpunkte sorgen gemäß dem Slogan „wirtschaftlich, zuverlässig und innovativ“ für beste Qualität und schnelle Abwicklung. Am Standort Köstendorf befindet sich neben dem Forschungs- und Entwicklungskompetenzzentrum die Montageabteilung für die drei Produkte. Prototypen werden in Testverfahren auf ihre Leistung und Lebenszeit ausgetestet. „Etwa 60 Lehrlinge werden zentral am Standort Lengau ausgebildet“, erklärt Betriebsleiter Martin Rehling. Palfinger will seinen Mitarbeitern besonders die Unternehmenswerte „Unternehmertum, Respekt und Lernen“ vermitteln. „Wir sind offen für Neues“, umreißt der Betriebsleiter die Unternehmensphilosophie. Obwohl die Fertigung zum Großteil in den Osten verlagert wurde, blieb die Endmontage für diese drei Produkte in Österreich. „Wenn in die ganze Welt geliefert wird, muss die Qualität stimmen“, so Rehling. „Groß geschrieben wird auch die betriebliche Gesundheitsförderung, für die wir das Gütesiegel 2015 verliehen bekommen haben“, ergänzt Rehling.

Selmer Objekteinrichtungen in Köstendorf

Seit April dieses Jahres teilen sich die Brüder Carl Alexander und Clemens Marius Selmer die Geschäftsführung des gleichnamigen Objekteinrichters in Köstendorf. Von Carl Marius Selmer im Jahr 1960 gegründet und von dessen Sohn Carl Gerald Selmer übernommen, konnten die beiden Brüder bereits Hotels in Moskau und die Nationalbank in Budapest einrichten sowie andere namhafte große Aufträge verbuchen. In der langen Referenzliste scheinen weiters die ÖBB, die Erzdiözese und der Flughafen Wien sowie Seminar- und Konferenzsäle, Caféterien, Krankenanstalten, Pflegeheime, Messe- und Veranstaltungshallen auf. „Die Handelsspanne ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen und die öffentliche Hand finanziert weniger. Deshalb konzentrieren wir uns vermehrt auf den Premium-Markt“, erklärt Geschäftsführer Carl Alexander Selmer, der sich die Ertragslage zu optimieren für die Zukunft als Ziel gesetzt hat. „Wir investieren verstärkt und zielgerichtet in den Vertrieb“, so Selmer. „Wir bieten Möbel in Top-Verarbeitung und mit hohem Sitzkomfort an“, ergänzt der Geschäftsführer, der sich freut, dass Konferenzstühle der fina-Gestaltungslinie im Trailer „Star Trek into Darkness“ zu sehen sind. Mit 20 Mitarbeitern leistet das Unternehmen professionelles Service bis zur Aufstellung und Montage. Zusammengefasst steht Selmer für klares, funktionales Design und für kundenorientierte, individuelle Lösungen bei maximaler Flexibilität.

Fördertechnik Klatt in Neumarkt

Zu einem wichtigen Partner für europäische Unternehmen entwickelte sich das Neumarkter Unternehmen Klatt. Spezialisiert auf Flughafen-Gepäckförderanlagen, Lagerautomatisierung, Anlagen für die Paketförderung, Paletten, Kartonagenabfälle und Autoteile beliefert Klatt auch an Wiederverkäufer und große Firmen, die Anlagen auch integrieren. Zusätzlich erzeugt Klatt als Generalunternehmer Hochregallager und automatische Kleinteilelager. Im vergangenen Jahr betrug die Export-Quote 65 Prozent. Geliefert werden die Förderanlagen nach Australien, Belgien, England, Frankreich, Griechenland, Norwegen, Kanada, Schweden, Spanien, Singapur, Ungarn sowie in die USA, Türkei, BRD und in die Schweiz. „Wir verdienen mit guten Ideen“, betont Peter Klatt, der zurzeit an „Check ins“ für den Flughafen Zürich arbeitet. Ausgestattet mit Kameras und spezieller Steuerung hat der Ingenieur mit seinem Team ein eigenes System mit verschiedenen Fördergeschwindigkeiten ausgetüftelt. Seinen Vorsprung in der Technologie will er sich patentieren lassen. Entworfen, entwickelt und produziert wird am Standort Neumarkt. Die Branche hat große Zukunft, leidet aber an Fachkräftemangel. „Wir suchen Ingenieure und Fachkräfte in der Werkstatt“, so Klatt. Mit 27 Mitarbeitern erwirtschaftet Klatt einen Umsatz von über zehn Millionen Euro pro Jahr. „Der Umsatz ist zwar gestiegen, aber die Erträge sind eingebrochen, weile die Preise derzeit im Keller sind“, fügt der Unternehmer hinzu.

Greger Kunststoffverarbeitung und Formenbau GmbH in Neumarkt

Aus den verschiedensten Bereichen stammen die Kunden der Greger Kunststoffverarbeitung und Formenbau GmbH in Steindorf bei Straßwalchen. Angefangen für den Erzeuger von Haushaltsgeräten über Maschinen- und Anlagenbauer, Möbelhersteller bis zu Firmen der Elektronik-Branche sowie für Photovoltaik, Solartechnik, Motorradzubehör und dergleichen mehr wird Greger den hohen individuellen Ansprüchen gerecht. Produziert wird vorwiegend für Kunden, die ihre fertiggestellten Produkte weltweit – unter anderem in die USA, Mexiko, Indien und England – exportieren. Konstruiert und hergestellt werden vom Unternehmen Spritzgusswerkzeuge und Kunststoffspritzgussteile, die den Anforderungen der DIN EN ISO 9001 entsprechen und damit den höchsten Qualitätskriterien entsprechen. Als Ein-Mann-Betrieb in der Garage gegründet, gelang es Norbert Greger, eine Produktionsstätte für aktuell 29 Fachkräfte und sechs Lehrlinge aufzubauen. Stetig im Ansteigen begriffen ist derzeit die Auftragslage, die bereits bei einer Jahresproduktion von über 60 Millionen Spritzgussteilen liegt. Beste Aussichten für die Zukunft werden Berufen wie CAD/CAM-Konstrukteure, Kunststoff-Formgeber, Kunststofftechniker und Werkzeugbautechniker zugeschrieben. „Wir haben dennoch mit einem Facharbeiter-Mangel zu kämpfen“, so Sabine Greger, die gleichzeitig auf fixe und langfristige Job-Chancen verweist.

Bannenberg Arbeitsschutz GmbH in Neumarkt

Als Spezialist für Arbeitsschutz hat sich Bannenberg in Neumarkt einen Namen gemacht. Exportiert wird Arbeitsschutzkleidung nach Italien, Slowenien, Rumänien, in die Schweiz und auch nach Holland. In Deutschland besteht ein eigener Standort. Im Sortiment befinden sich Berufsbekleidung, Sicherheitsschuhe, Kopfschutz, Absturzsicherungen und Handschuhe. "Unser Exportanteil liegt derzeit bei 14 Prozent und ist im Ansteigen. Unser Hauptmarkt ist Österreich. Wir spüren auch die gute wirtschaftliche Entwicklung in Bayern", so Firmeninhaber Markus Bannenberg, der für seine Branche positiv in die Zukunft blickt. "Wir werden in die Lieferentwicklung investieren, um mehr Sicherheit zu haben. Auch die Abläufe in unserem Betrieb gehören ständig optimiert, um konkurrenzfähig zu bleiben", so der Firmenchef. Als reiner Handelsbetrieb werden vom Neumarkter Unternehmen auch Waren importiert und vertrieben. "Bei uns ist alles auf Verkauf ausgerichtet. Deshalb müssen wir am Zahn der Zeit bleiben", ergänzt Bannenberg, der insgesamt zwölf Mitarbeiter beschäftigt und seit 25 Jahren mit hochwertigen Produkten ein starker Partner für Industrie und Gewerbe ist. Die hohen Standards erreicht der Arbeitsschutz-Experte aufgrund seiner fachlichen Kompetenz und in Zusammenarbeit mit Instituten, die Zertifizierungen und Überprüfungen durchführen.

Dunapack Mosburger GmbH in Straßwalchen

Für individuelle Verpackungslösungen erzeugt die Dunapack Mosburger GmbH in Straßwalchen mit 260 Mitarbeitern pro Jahr 186 Millionen Quadratmeter braune oder weiße unbedruckte Wellpappe. Mosburger gehört mit seinen Standorten Straßwalchen und Wien der Dunapack Packaging Division der Prinzhorn Holding an, die mit insgesamt 5.300 Mitarbeitern 1,2 Milliarden Euro umsetzt. Hergestellt wird die Wellpappe aus 85 Prozent recyceltem Rohpapier, das von konzerneigenen Papierfabriken geliefert wird. Hundert Prozent der erzeugten Produkte sind recycelbar und werden in einem geschlossenen Wertschöpfungskreislauf dem Anspruch einer nachhaltigen Ressourcenschonung gerecht. "Wir sind sehr flexibel. Unsere Spezialität sind die kurzen Lieferzeiten", so Geschäftsführer Martin Pointner. Die Kunden kommen vorwiegend aus Österreich. Geliefert wird auch nach Süddeutschland, Tschechien und seit Kurzem Südtirol. „Wegen der Logistik-Kosten ist für uns eher das regionale Geschäft in einem bestimmten Umkreis interessant“, erklärt Pointner. Heuer bittet der Pro Carton Propak Austria Design Award junge Designer auf die Bühne. Lehrlinge von Mosburger beteiligen sich um den Preis der österreichischen Faltschachtelindustrie und der europäischen Kartonindustrie, der als Staatspreis in der Kategorie Design verliehen wird. Die Auftraggeber kommen aus allen Branchen, vor allem aus der Lebensmittelindustrie. „Verpackung braucht jede Branche“, so der Geschäftsführer. In den vergangenen drei Jahren wurden 30 Millionen Euro in die Erweiterung des Standorts sowie in die Anschaffung einer neuen Wellpappe-Anlage und einer Verarbeitungsmaschine investiert.

Arvai-Plastics Kunststofftechnik und Formenbau in Neumarkt

Insgesamt 47 Spritzgussanlagen, vollautomatische Lackierstraßen, eine Roboterlackieranlage sowie Messmaschinen zur Qualitätssicherung sind die Komponenten der Kunststofftechnik und Formenbau bei Arvai-Plastics in Neumarkt. Ein hauseigener Werkzeugbau, Konstruktionen und die Kleinbauteilmontage ergänzen das Neumarkter Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern. Geführt wird der 1980 gegründete Familienbetrieb von Adalbert Arvai und seinen Söhnen Stefan und Michael. Seit 1996 beliefert Arvai die Automobilbranche mit Bauteilen für klimatisierte Sitze. Im Jahr 2000 wurde die Zulieferung an Automobilkunden forciert. Im selben Jahr wurde auch der Neubau mit ein Fläche von 4.400 Quadratmetern errichtet. Bereits 2002 wurden die Fertigung und die Lagerhallen auf 7.750 Quadratmeter und in den Folgejahren bis 2013 auf über 19.000 Quadratmeter erweitert. Ständig ausgebildet werden Lehrlinge vorwiegend in den Berufen Kunststoff-Formgeber und Kunststofftechniker. Unter dem Motto "fit vor life@arvai" wird seit Kurzem betriebliche Gesundheitsförderung für die Mitarbeiter groß geschrieben. Der Versand erfolgt hauptsächlich in EU-Länder, aber auch in die USA. Die größten Exportanteile halten der Magna-Konzern und die Ski-Industrie wie Elan und Völkl. Zu den langjährigen Stammkunden zählen Blizzard, Atomic und Head. Der Jahresumsatz beträgt zwischen 17 und 18 Millionen Euro.

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