Spatzen-Rekord im Flachgau
Mit hunderten Hobby-Ornithologen hat BirdLife Österreich die Vogerl gezählt. Überraschung im Flachgau.
Lamprechsthausen/Bürmoos (lin). Der Flachgau ist eine Region der Spatzen. Der Gefiederten natürlich. Bei der österreichweiten Vogelzählung von BirdLife von 6. bis 8. Jänner haben die Flachgauer Spatzen als einzige in ganz Österreich die Meiserl zahlenmäßig überholt.
Zwar gibt es in Lamprechtshausen und in Bürmoos die weithin wichtgsten Vogelschutzgebiete, aber die 173 Flachgauer, die an der Zählung teilgenommen haben, sind über den gesamten Bezirk verteilt. Vermerkt wird dabei immer nur die Zahl der Tiere, die man im Garten, am Balkon oder von einem Standplatz aus in der freien Natur gleichzeitig registriert. So werden Mehrfachzählungen der Piepmätze vermieden.
The Winner is: "The Spatzerl"
Auf Platz zwei ist die Amsel gelandet, die sich nach einem schweren Einbruch vor gut zehn Jahren offensichtlich erholt hat. Auf Platz drei zurück gerutscht ist die Meise. Sie hat in fast allen Regionen Österreichs, darunter im Lungau, im Pinzgau und im Pongau zwar noch den Schnabel vorne. Aber der späte Schnee und der feuchte Frühling 2016 haben der Population insgesamt arg zugesetzt. "Nicht zuletzt sind viele alte Bäume verloren gegangen", sagte Susanne Schreiner, Pressesprecherin von BirdLife-Österreich. "Denn Meisen sind Höhlenbrüter. Das heißt, sie brauchen geschützte Hohlräume zur Aufzucht ihrer Brut."
Flachgau kein Land für Singvögel.
Die freiwilligen BirdLife-Beobachter im Flachgasu haben im Schnitt pro Stunde 29 gefiederte Gäste gezählt. Zum Vergleich: Im Lungau waren es unter vergleichbaren Bedingungen 48 und Pingau und Pongau immerhin noch 37 Singvögel. "Das kann sich auch wieder ändern, das hängt von vielen Parametern ab", erläuterte Schreiner. "Aber die intensive Landwirtschaft und die dichte Besiedelung setzen die Singvögel-Populationen schon unter Druck."
Alles in allem gehe es den Tieren aber gut, ein Artensterben sei von BirdLife in den vergangenen Jahren nicht beobachtet worden. So hat sich zum Beispiel nicht nur die Amsel, sonder auch der wegen eines Virus stark dezimierte Grünfink wieder erfangen.
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