Große Solidarität am Weerberg
WEERBERG (fh). Die Aufregung in der Gemeinde Weerberg war groß als von Seiten des Landes Tirol (LR Baur) verkündet wurde, dass man im ehemaligen Gasthof Sunnbichl Asylwerber unterbringen will. Von 90 Personen war zu Beginn die Rede und dies rief vor allem die Freiheitliche Partei auf den Plan. Nachdem sich Widerstand, vor allem gegen die geplante Anzahl, formierte wurden es schlussendlich 29 Menschen aus sieben Nationen, die im Gasthof Sunnbichl eingezogen sind. Seither ist es ruhig geworden und die Geschichte rund um die Asylwerber am Weerberg hat eine ebenso überraschende wie positive Wendung genommen.
Enorme Hilfsbereitschaft
"Ich habe so etwas wie hier am Weerberg in meiner beruflichen Laufbahn noch nie erlebt. Eine derartige Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung wie hier ist wirklich selten. Wir haben nicht weniger als 15 Personen aus Weerberg und auch aus der direkten Nachbarschaft die uns hier in jeder erdenkliche Weise unterstützen und dafür gebührt den Leuten wirklich unser herzlichster Dank", erklärt Heimleiter Thomas Ouschan im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN vor Ort. Neben den unzähligen Sachspenden der Weerberger Bevölkerung werden z.B. zweimal täglich Deutschkurse angeboten die ohne die freiwilligen Helfer nicht möglich wären. Auch in sportlicher Hinsicht wurden die Asylwerber freundlich aufgenommen und dürfen den Weerberger Sportplatz benutzen. Auch für die Schulkinder der Flüchtlinge wurde sofort alles nötige Material zur Verfügung gestellt und die teils schwer traumatisierten Menschen können hier erstmals seit Monaten ein wenig zur Ruhe kommen.
Mitgestalten
Weerbergs Bürgermeister Ferdinand Angerer zeigte sich in der letzen Ausgabe der Gemeindezeitung stolz über die vorbildliche Aufnahme der Menschen am Weerberg und bezeichnete die Bedenken als unbegründet. Trotz der teils äußerst grauenhaften Schicksale, welche die Menschen teilweise erleiden mussten ist die Stimmung am Weerberg gut und man versteht sich untereinander. "Langsam hört man auch immer mehr Deutsch und das freut uns ganz besonders. Uns geht`s gut hier am Weerberg und das haben wir vor allem der Bevölkerung hier zu verdanken", erklärt Betreuerin Wilhelmina Both abschließend.
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